Er wurde in Rotenburg an der Fulda geboren, wo er bis zum Besuch des Jüdischen Lehrerseminars lebte. Von 1878 an unterrichte er an der Jüdischen Schule in Oberaula, auf dessen jüdischem Friedhof ein markanter Obelisk seine Grabstätte schmückt. Die Darstellung stützt sich auf die Schilderungen seiner Tochter Johanna Harris-Brandes (Fröhliche Kindheit im Dorf, Erlebnisse in den Jahren 1880-1890), abgedruckt in der Publikation von Monika Richarz Bürger auf Widerruf. Lebenszeugnisse deutscher Juden 1780-1845. Die Erinnerungen der Tochter, aufgezeichnet in den USA, veranschaulichen das Leben einfacher Dorfjuden, die schwierige Stellung des jüdischen Dorflehrers und die ländlichen Formen des Antisemitismus in Hessen. Der zweite Teil dieses Kapitels ist den Nachfahren von Moses Brandes Bruder Hirsch in Rotenburg an der Fulda gewidmet, die hier bis Ende 1938 in Rotenburg ein Textilfachgeschäft führten. Zwei Familienmitglieder (Gretel Brandes verh. Goldschmidt und ihre Tochter Margit) wurden Opfer der Shoa.