Die Texte in dem Kapitel "Moses
Brandes" sind der Darstellung von
dessen Tochter Johanna
Brandes-Harris entnommen, die
Eingang gefunden haben in die
Textsammlung "Bürger auf
Widerruf. Lebenszeugnisse
deutscher Juden 1780-1945"
(herausgegeben von Monika
Richarz).
Johanna Brandes verh. Harris (geb.
10.02.1879 in Oberaula, gest.
ca.1950 in Cambridge/USA)
schildert das Milieu ihrer Kindheit im
hessischen Dorf Oberaula (jetzt im
Schwalm-Eder-Kreis).
Unter den etwa 1000 Einwohnern
leben ca. 20 jüdische Familien, die
sich überwiegend vom Viehhandel
ernähren. Johannas Vater ist der
Lehrer der staatlichen jüdischen
Volksschule, leitet auch den
Gottesdienst in der Synagoge
Die Erinnerungen veranschaulichen
das Leben einfacher Dorfjuden, die
schwierige Stellung des jüdischen
Lehrers als Gemeindeoberhaupt
und die ländlichen Formen des
Antisemitismus in Hessen.
Johanna Brandes-Harris (1879-1950)