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Projekt: Theodor Döllefeld
Sterbeurkunde für Theodor Döllefelds Schwägerin Recha Döllefeld - ausgestellt vom niederländischen Roten Kreuz

  
Theodor Döllefelds erste Station nach der Ausreise war seine Heimatstadt Rotenburg, wo er sich zwei Jahrzehnte nach der Vertreibung wieder niederlassen wollte, aber bald einsehen musste, dass es hier für ihn keine Bleibe mehr gab. Nach wenigen Monaten am Fuldaufer sagte er seiner alten Heimat ade und startete mit 63 Jahren ein neues Leben in den USA, der neuen Heimat seiner beiden Töchter.
Ebenso wie Theodor Döllefeld selbst hatten seine Frau Rosa und Tochter Dina die Konzentrationslager zunächst überlebt. Auf dem Marsch der Häftlinge aus den Konzentrationslagern  in den Westen waren Mutter und Tochter fürs erste zusammengeblieben, Rosa Döllefeld
überstand die Torturen  des Marsches
jedoch nicht. Sie wurde von Wachpersonal erschossen, nachdem sie sich entkräftet am Straßenrand niedergelassen hatte - erschossen vor den Augen ihrer Tochter
Dina, die das Elend mit ansehen musste.
Dina Döllefeld war eine der wenigen
Personen der Massendeportation nordhessischer Juden vom 9. Dezember
1941, die Kälte, Hunger, Krankheiten und
den harten Einsatz bei der Zwangsarbeit zunächst ebenso überlebten wie die unmittelbaren Erschießungen durch Exekutionskommandos. Jedoch hatten die Jahre im KZ so kräftige Spuren bei ihr hinterlassen, dass ihre Gesundheit ruiniert war. Sie verstarb unmittelbar vor dem Wiedersehen mit dem Vater 1959 an den Spätfolgen ihrer Leidensjahre
Nach der Ankunft in Deutschland hatte Theodor Döllefelds Weg unmittelbar in seine Heimatstadt Rotenburg an der Fulda geführt. Hier wurde er vom Schicksal seiner Familie und Verwandten unterrichtet: Sein Bruder, Alexander Döllefeld, und dessen Frau Recha geb. Rothschild, hatten zunächst nach Holland flüchten können, waren aber Ende Mai 1943 nach dessen Besetzung durch deutsche Truppen in das Vernichtungslager Sobibor
verschleppt und dort vergast worden.

Theodors, Vater, Josef Döllefeld, hatte im April 1940 seiner Heimatstadt den Rücken gekehrt und Zuflucht in Kassel gesucht, die der 80-Jährige im Jüdischen Altersheim in der Mombachstr. 17 fand. Sie endete am 7. September 1942 mit der Deportation nach Theresienstadt. Nach knapp zwei Monaten Lagerhaft, am 4. 12.1942, war Josef  Döllefeld tot.
Im Ghetto Theresienstadt war es für ihn zu einem  Wiedersehen mit seiner Schwester Jettchen Döllefeld gekommen, die Rotenburg bereits am 3.12.1939 verlassen und im Frankfurter jüdischen Altersheim Reuterweg 91 eine zwischenzeitliche Bleibe gefunden hatte. Am 18. August 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, im Februar 1945 gehörte die mittlerweile 80-Jährige zu der kleinen Zahl von Häftlingen, die aufgrund einer Vereinbarung mit dem Internationalen Roten Kreuz in die Schweiz gelangten. Jettchen verbrachte ihre letzten Lebensjahre in einem Alters- und Pflegeheim in Vevey in der Westschweiz.
  
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