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Projekt Dr. med. Willy Fackenheim
Das jüdische Viertel in Shanghai befand sich im Stadtteil Hongkou um die Zhuoshan Lu bzw. Chousan Road herum.

Gedenktafel zur Erinnerung an die Shanghaier Juden

  
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Nach der planmäßigen Ankunft in Shanghai am 19. Mai 1939 wurden die Fackenheims zunächst mit ca. 100 anderen Flüchtlingen in ein Flüchtlingslager eingewiesen, welches man im Kellergeschoss eines großen Wohnkomplexes eingerichtet hatte. 10 US-Dollar – das war die ganze Barschaft der vierköpfigen Familie. Nach einigen Tagen kam das separat verschiffte Möbel in Shanghai an. Willy Fackenheim konnte im gleichen Gebäude, in dem sich das Flüchtlingslager befand, eine kleine Arztpraxis einrichten.
Das jüdische Viertel in Shanghai befand sich im Stadtteil Hongkou um die Zhoushan Lu (Chousan Road) herum. Früher wurde das Viertel "Klein Wien" genannt, weil ein europäischer Baustil vorherrschte und Kaffeehäuser existierten. Die Gegend war eine preiswertes Wohngebiet. In dieses Gebiet kamen bis 1941 ca. 18.000-19.000 Juden, die Deutschland verlassen mussten, denn Shanghai war aufgrund des internationalen Status letztlich der einzige Ort, an den man noch ausreisen konnte. Außerdem galt Shanghai als Zufluchtort für "arme Leute", denn das Exil in Shanghai war auch für weniger Begüterte erschwinglich.

Das ehemalige jüdische Viertel befand sich im Stadtteil Hongkou um die Zhuoshan Lu herum. Im dortigen Park ist der einzige Gedenkstein, der an die Existenz der Shanghaier Juden erinnert.