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Projekt Dr. med. Willy Fackenheim

Die Lebensumstände für Willy Fackenheim und seine Familie verbesserten sich nach einigen Monaten, als ein Teil ihrer Ersparnisse aus Deutschland auf ihr Konto in Shanghai floss – 6 Pfennig für jede Mark auf ihrem deutschen Bankkonto. Die übrigen 94 Pfennig steckte der deutsche Staat ein. Auch die beiden Söhne Walter (geb. 1920) und Erich (geb. 1922) fanden eine bezahlte Arbeit, sodass der zunächst niederdrückende Kulturschock sich langsam mäßigte.

Von vornherein war Shanghai nur als Etappe auf dem Weg in die USA gedacht. Die Aussichten auf eine baldige Einreisegenehmigung dorthin ließen sich sobald jedoch nicht realisieren und wurden für Willy Fackenheim zur Illusion. Zunächst aber verbesserten sich die materiellen Umstände -  in gleichem Maße wie der Kontakt zu der in Deutschland zurückgebliebenen näheren Verwandtschaft.


  
Willy Fackenheims 1885 geborene Schwester Elsa mit ihrem Ehemann Julius Rothfels. Die beiden lebten in Eisenach, von wo aus sie 1942 nach Lublin (Ostpolen) deportiert und umgebracht wurden.