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Projekt: Dr. Arthur Hahn
Hannelore Hahn: Die Elbschloß Malzfabrik, für die Leonard Brach den deutschen
Schwiegersohn brauchte, saß nicht inmitten eines Mohnfeldes im osteuropäischen
Getreidegürtel, so wie die Branche in Mähren. Sie schmiegte sich an die bizarren Formen der Sandsteinfelsen von Schöna an der Elbe. Beschattet von dunkelgrünen Bäumen, Weinreben und Farnen, ging von dieser Wasserburg ein dumpfer Geruch von Gärung aus, der das Wachstum von Pilzen, Moosen und die Herstellung von Bier ermöglichte. Die Mälzerei war so nahe an das Wasser gebaut, dass nur noch Platz war für eine Anlegestelle der Schifffahrt und Schienen für die Eisenbahn.
Die Gerste, der Grundstoff für die Zubereitung des Malzes, das wiederum für die
Bierherstellung notwendig war, wurde per Schiff aus der Tschechoslowakei herangeschafft.
Schiffe mit Tonnen über Tonnen von goldenen Körnern fuhren langsam auf der Elbe bis zur Mälzerei. Dort wurde das Getreide in Wasser eingeweicht, getrocknet und nach einem geheimen Familienrezept zum Sprießen gebracht. Das verarbeitete Malz wurde dann auf Eisenbahnwaggons geladen und zu Brauereien in ganz Deutschland transportiert.
Der neue Schwiegersohn sollte die deutschen Brauer als Kunden für die neueröffnete Filiale gewinnen.
(On the Way to Feed the Swans, 1982)