Nach seiner Relegation - aus rassischen Gründen - vom Hersfelder Gymnasium im April 1935
schickten ihn seine Eltern nach Frankfurt am Main auf die „Yeshiva“-Talmudschule , um ihn für eine
Lehrtätigkeit ausbilden zu lassen. Im Abgangszeugnis des Hersfelder Gymnasiums vom 1. April
1935, mit dem er glatt in die 10. Klasse versetzt worden war, hatte die Schulleitung den Vermerk
platziert: „Er verläßt die Anstalt nach ordnungsmäßiger Abmeldung.“ Den wahren Grund für den
Schulabgang des begabten jüdischen Schülers zu nennen, das war von dem als linientreu
geltenden und entschieden nationalsozialistischen Schulleiter nicht zu erwarten gewesen. Wenn
nicht aus sachfremden Gegebenheiten, warum sollte ein Schüler bei Eintritt in die 10. Klasse seine
Schule verlassen, dessen Leistungen zehn mal mit der Note Gut und (nur) dreimal mit einem
Genügend beurteilt wurden und von mangelhaften Leistungen nichts zu sehen ist?
Jakob/ Jack Hahn (1. Reihe,
ganz links) mit seinen
Klassenkameraden des 8.
Schuljahrs (1933/34) im
Hersfelder Gymnasium, das er
zum 1. April 1935 verlassen
musste.
Sein Klassenlehrer, Studienrat
Rudolph, trägt das NSDAP-Parteiabzeichen. (O. Abbes,
Hersfelds jüdische Geschichte,
S.202.)
(Bildquelle: V. Haon, Jerusalem)
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