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Projekt Jakob/Jack Hahn
(oben)
Jacks Vater Adolf Hahn

(links) Klausstraße 18 in Hersfeld in den 1930er Jahren. Aus dem Fenster schauend: Rosa Hahn (laut Schwiegertochter Vera Haon, Jerusalem)

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Wegen schwerer Erkrankung des Vaters und wegen des
Zusammenbruchs des Ladengeschäfts aufgrund der Einschüchterung der Kundschaft kehrte Jack/Jakob Hahn am 25. Mai 1936 nach Hersfeld zurück, um anstelle seines Vaters das jetzt noch in beschränktem Umfang mögliche Reisegeschäft zu übernehmen.
Dazu Jack Hahn 1989:
"1935/36, als ich in Frankfurt war, wurde es in Hersfeld immer schlimmer. Das erste, was passierte, mein Vater wurde krank. Dies zu erzählen, tut ziemlich weh. Mein Vater wurde krank, nachdem er ein paar mal von SS-Leuten zusammen-geschlagen worden war. Ich musste dann nach Hause kommen, um im Familien-unternehmen mitzuhelfen.
Also fing ich junger Kerl mit 15/ 16 an, herumzufahren und ich versuchte, Dinge zu verkaufen und auszuliefern. Ich habe eben versucht, das Geschäft am Leben zu erhalten. Es war eine schwierige Zeit, aber auf der anderen Seite habe ich es doch irgendwie genossen. Es war eine gewisse Herausforderung. Es war eine große Umstellung für mich, nun mit Kunden zu reden und alles zu erledigen. das ging so ein oder zwei Jahre. Meinem Vater ging es immer schlechter und das Geschäft lief ebenso immer schlechter. Es gab Boykotts und alles kam zum Erliegen. Freunde und Bekannte kamen zwar immer mal an die Hintertür und wir gaben ihnen Waren, für die sie bezahlten. Aber das reichte eben nicht aus. Meine Familie überlegte durchaus, ob sie nicht weggehen sollte. Meine Großmutter war jedoch noch am Leben. Meine Mutter wäre niemals ohne sie geflohen, sie war Teil von ihrem Leben. Sie hatten immer zusammen gelebt.
Mein Vater hatte einen Schlaganfall gehabt, das war etwa 1936, und das begrub die Idee. Hätte es nicht die Kristallnacht gegeben, wäre ich wahrscheinlich auch in Deutschland geblieben. Wir hatten eine uns freundlich gesonnene Nachbarin. Zwei Tage vor der Kristallnacht bekam sie einen Anruf von dem Hitler-jugendführer. Ich habe den Zug genommen und bin zu meiner Tante nach Fürth."
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