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Projekt Dr. Joseph Hahn
Josef Hahn war einer der beiden jüdischen Schüler, die im März 1927 am Hersfelder Gymnasium das Abitur ablegten. Im Zulassungsgutachten über die Prüflingehieß es: "Er ist von großem Ehrgeiz beseelt, hat lebhaftes literarisches Interesse und besitzt ein gutes Darstellungsvermögen. Auch Klarheit des Verstandes ist ihm eigen." 
Nach dem glatt bestanden Abitur studierte er in Marburg Jura und promovierte zum Dr. jur. Aufgrund seines guten Examens wurde er als Gerichtsreferendar in die Ausbildung zum Richter übernommen. Seine Richterlaufbahn endete jedoch abrupt mit der NS-Machtergreifung 1933, als „Nichtarier“ gnadenlos aus dem öffentlichen Dienst entfernt wurden. Im August 1933 musste er seine Entlassungspapiere in
Empfang nehmen. Josef Hahn entschloss sich noch 1933 zur Emigration nach Palästina, mit der Absicht, dort in einem Kibbuz zu leben. Zur Vorbereitung dieses Schrittes ging er im Oktober 1933 für ein Jahr nach England, um sich dort in einer landwirtschaftlichen Ausbildungsstätte ("Hachscharah") für die Arbeit in einem Kibbuz vorzubereiten. In St. Albans, im Süden Englands, fand er eine dafür eingerichtete Ausbildungsstätte.
  
Josef Hahn (vorn links) 1928 zusammen mit seinen Hersfelder Freunden (hinten, von links) Harry Tannenbaum, Max Oppenheim, Norbert Lauter und Arthur Goldschmidt (ganz vorn rechts)