Vera Hahn/ Haon ist mütterlicherseits eine Nachfahrin
von Dr. Leopold Zunz (1794-1886), des Begründers der
„Wissenschaft des Judentums“ und Herausgebers der
gleichnamigen Zeitschrift. Leopold Zunz gilt als einer der
markantesten Vorkämpfer für die Emanzipation der
Juden. Zunz forderte für die Juden „nicht Rechte,
sondern Recht, nicht Freiheiten, sondern Freiheit.“
Beim Besuch in ihrer Wohnung in Jerusalem am
28.10.2003 trafen wir Vera Hahn/ Haon zusammen mit
ihrer Cousine Ruth Gruenspan, geb Neuhof, an, deren
Wurzeln ebenfalls nach Hersfeld führen. Sie ist das
einzige Mitglied ihrer Familie, das der Vernichtung im
Holocaust entkam. Ruths Großeltern mütterlicherseits
waren Honas und Amalie Goldschmidt, denen das Haus
Bahnhofstraße 2 in Hersfeld gehörte, wo die
Goldschmidts eine Pferdehandlung betrieben. Am
16.03.1939 hatte die in der Rüstungsindustrie
engagierte Maschinenbaufirma Benno Schilde unter
dubiosen Umständen das Haus der aus ihm vertriebenen
Familie Goldschmidt erworben, um das neben dem
Werksgelände liegende Grundstück für den Bau einer
Werkshalle zu erwerben.
Ruths Mutter war eine Cousine von Vera Klebes Vater.
Die Mutter von Josef Hahn, Rosa geb. Nussbaum, war
eine Cousine von Ruths Vater. Ruths Großmutter Amalie
Goldschmidt war die Schwester von Bankier Jakob Hahn
Ruth Gruenspans Mutter Nora, die Schwester von
Manfred und Harry Goldschmidt, lebte mit ihrer Familie in
Schlüchtern.
Vera Hahn/Haon (links) mit
ihrer Cousine Ruth
Gruenspan in ihrer
Jerusalemer Wohnung am
28.10.2003
Bahnhofstraße 2 in Hersfeld, zerstört im November
1938 (Haus von Honas und Amalie Goldschmidt,
Großeltern von Ruth Gruenspan)
(Bildquelle: Stadtarchiv Bad Hersfeld)