Seite
Projekt Dr. Joseph Hahn
1938 machte sich Josef Hahn selbständig. In der Dizengoffstraße, der Hauptstraße im Zentrum Tel Avis, eröffnete sich für ihn die Möglichkeit, ein Wurst- und Fleischwarengeschäft zu übernehmen. Vera Hahn/ Haon am 28. Oktober 2003 im Gespräch mit der Arbeitsgruppe Spurensuche:
„Eines Tages kam mein Mann, der damals noch bei seinem Onkel arbeitete, und erzählte von einem Geschäft, das für 150 englische Pfund zu kaufen sei, woraufhin ich ihn ermunterte, diesen Schritt zu tun. Der Anfang war aber sehr schwer. Die Leute, die reinkamen, sprachen jiddisch. Ich verstand aber kein jiddisch. Die Leute haben dann mit den Fingern auf die Sachen gezeigt. In der Nähe war ein großes Büro der Militärverwaltung. Die Angestellten kamen jeden Tag zu uns, um bei uns zu essen. Zuerst bedeutete das Kartoffelsalat mit Würstchen, aber daraus wurde dann ein richtiges Restaurant. Dann passierte es, dass der Koch krank war oder aus anderem Grund nicht verfügbar war. Da kam mein Mann mit dem Fahrrad angefahren und holte mich ins Geschäft. Da arbeitete ich manchmal von 6 Uhr morgens bis nachts um 12."
Klick: Vollbild
WURST & GEFLÜGEL aus der
FABRIK DAVID HAHN & SÖHNE
In der Ladentür: Vera Hahn

In dem Wurst- und Fleischwarengeschäft, das Josef und Vera Hahn 1938 übernahmen, verkauften sie die von Onkel David Hahns Firma hergestellte Ware. Vera stand manchmal von 6 Uhr früh bis Mitternacht im Laden und machte Salate. Aus dem Wurstgeschäft wurde später ein kleines Restaurant. Onkel David Hahn (aus Gudensberg gebürtig) war schon vor 1933 von Berlin aus nach Palästina emigriert.