Josef Hahns Frau Vera - sie lebt (2009) in einem Wohnheim in Jerusalem - ist die Tochter von Hermann
und Hilde Klebe, die bis 1935 in der Breitenstraße 47 ein Geschäft für Küchen- und Haushaltswaren und
landwirtschaftliche Maschinen betrieben, das sie 1935 in die Hainstraße 15 verlegen mussten und dort - in
bescheidenerem Umfang - bis 1937 weiter führen konnten.
Die Verlegung des Klebeschen Geschäfts brachte der Hersfelder Zeitung ab 29. Januar 1935 ein dreitägiges
Erscheinungsverbot ein. "Meine Geschäftsräume habe ich mit dem heutigen Tage nach der Hainstraße 15
verlegt", hatte Hermann Klebe seiner Kundschaft per Anzeige in der Hersfelder Zeitung mitgeteilt. Den
Zeitungsleuten war offensichtlich bei dem "urdeutschen" Namen Klebe nicht aufgefallen, dass es sich um
einen jüdischen Träger dieses Namens handelte und sie mit der Veröffentlichung der Anzeige die
wirtschaftliche Betätigung einer jüdischen Familie unterstützten. Aufgrund der absolut "loyalen" Haltung der
Hersfelder Zeitung gegenüber dem NS-Staat von dessen ersten Herrschaftstagen an kann eine bewußt
regimefeindliche Handlung ausgeschlossen werden.
Im Haus Breitenstraße 47
(Ziegelsteingebäude)
führten Hermann und
Hilde Klebe, Veras Eltern,
bis 1935 ein Geschäft für
Küchen- und
Haushaltswaren sowie
landwirtschaftliche
Maschinen. Beteiligt am
Geschäft war Hermanns
Bruder Jakob (verheiratet
mit Minna geb. Strauss,
der Schwester von Dr.
Strauss).
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Theo Klebe, Sohn von
Jakob und Minna Klebe