Vera Hahn berichtete 2003 ihren Besuchern aus Deutschland: „Ich habe damals (1933) in Frankfurt
gearbeitet. Wie ich am 1. April 1933 in Frankfurt gesehen habe, wie die SA vor den Geschäften stand,
hab’ ich beschlossen. Ich bleib’ nicht hier. Meine Mutter hatte einen Bruder in Barcelona. Ich hab’ ihm
geschrieben, ob ich zu ihm kommen kann - und er hat mit Ja geantwortet. Wie ich da nach Hersfeld
gekommen bin und hab’ gesagt: Ich geh’ nach Spanien - da hat man erwidert: ‚Du bist verrückt! Wie
lang kann das hier dauern? Noch einen Monat, vielleicht noch zwei Monate.’ Ich aber blieb dabei: Ich geh’
weg. Ich bin dann im September 1933 nach Spanien gegangen.
Wir hatten in Hersfeld ein Geschäft für Haus- und Küchengeräte und landwirtschaftliche Maschinen.
Unsere Kunden kamen aus der ganzen Umgebung, Asbach, Niederaula, Oberaula. Meinen Vater hat es
furchtbar gekränkt, dass seine Kunden nach 1933 nicht mehr in sein Geschäft kamen. Das hat ihn
schwer mitgenommen. Er ist dann auch früh verstorben - mit 54 Jahren.
Veras Vater Hermann Klebe 1930
Vera Klebe verh. Hahn/Haon mit
ihrer Cousine Rosi Levi (rechts) und
Miriam Goldschmidt (links) 1929
Grabstein von Hermann Klebe (gest.
24.01.1937), Veras Vater, auf dem
Jüdischen Friedhof in Bad Hersfeld
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Hermann Klebe als Weltkriegssoldat