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Projekt: Rudi Hahn
Die Zeitschrift Der Kamerad würdigte Lissys
Großvater Louis Rosenthal bei dessen Tod


  
Rudi Hahns Ehefrau Elisabeth/Lissy, geboren am 29. Dezember 1909 in Dresden, entstammte einer traditionsreichen deutsch-jüdischen Familie, die über Generationen im westfälischen Geseke zu Hause war. Urahn Menachem erblickte dort 1746 das Licht der Welt. Großvater Louis Rosenthal (1846 in Geseke geboren) betrieb in Dresden einen florierenden Getreidegroßhandel und war als stellv. Vorsitzender maßgeblich für das Funktionieren der dortigen Produktenbörse verantwortlich.
Hauptanlass für die Zeitschrift Der Kamerad seinem Ableben am 23. Sept. 1910 würdigend zu gedenken waren jedoch Louis Rosenthals Verdienste als Feldsoldat und im Militärvereinswesen.
Der Kamerad in der Ausgabe vom 6. Oktober 1910:
"Er hat im 1. Garde-Dragoner-Regiment den großen Krieg gegen Frankreich mitgemacht und an den Schlachten bei Mars-la-Tour, St. Privat, Beaumont und Sedan eherenvollen Anteil genommen. Insbesondere hat er sich in der zuerst genannten blutigen Schlacht unvergängliche Lorbeeren gepflückt, da es ihm als schneidigem Reiter vergönnt war, den heldenhaften Todesritt am Ehrentage der preußischen Kavallerie mitzureiten. (...) Rosenthal, auch äußerlich eine großgewachsene, imponierende Erscheinung, war der Typus des würdigen und allzeit treu zu den alten Waffengenossen haltenden Kriegsveteranen, der ohne Ruhmredigkeit doch immer gern und leuchtenden Auges von seinen Feldzugserinnerungen sprach und mit berechtigtem Stolz das schwarz-weiße Ehrenkreuz am Knopfloch trug. Ein edler Israelit, kann er als Muster eines Mannes gelten, der deutsch und königstreu bis in die Knochen stets zur Förderung patriotischer Bestrebungen bereit war. Wie freute er sich, als ihn sein König noch vor wenigen Jahren durch Verleihung des Ritterkreuzes 1. Klasse vom Albrechtsorden von neuem auszeichnete."
  
Ritterkreuzträger
Louis Rosenthal