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Projekt Nathan Höflich
 
Leben unter dem Nationalsozialismus
Am 30. Jan. 1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland. Schon sofort begannen die Nazis mit Hilfe vieler Gesetze und Verordnungen, die Juden zu drangsalieren und zu Bürgern zweiter Klasse zu machen. Allein vom November 1938 bis zum Dezember 1940 erschienen 500 Bestimmungen, die jüdisches Leben immer mehr einschränkten. 1939 drohte Hitler mit der "Vernichtung" der jüdischen Rasse in Europa. Ich will nur einige wenige Verordnungen aufzählen, die deutlich machen, wie sich Maßnahmen zur Diskriminierung und Ausgrenzung immer mehr steigerten:

- 1933: Boykott "nichtarischer Geschäfte",
- 1933: alle jüdischen Beamte, also auch Lehrer, wurden entlassen,
- 1933: das Schächten wurde den Juden verboten,
- 1935: Juden wurden vom Wehrdienst ausgeschlossen,
- 1935: Ehen zwischen Juden und Nichtjuden wurden verboten,
- 1935: Juden dürfen nicht mehr wählen,
- 1935: jüdischen Ärzten, Rechtsanwälten und Professoren wurde die Berufserlaubnis entzogen,
- 1937: Juden durften nicht mehr promovieren,
- 1938: Juden mussten ihr Vermögen über 5000 RM deklarieren,
- 1938: jüdische Kinder durften nur noch jüdische Schulen besuchen, keine deutschen
- 1938: an Ortseingängen wurden Schilder aufgestellt: "Juden unerwünscht"
- 1938: Badeanstalten durften nicht mehr besucht werden,
- 1938: nach dem Pogrom durften keine Gewerbebetriebe oder Geschäfte eröffnet werden,
- 1938: Schließung aller jüdischen Geschäfte und Handwerksbetriebe,
- 1938: jüdisches Betriebseigentum wurde "arisiert", d.h. spottbillig verkauft,
- 1938: Besuche von Kino, Theater, Konzerte, Zirkus wurden verboten,
- 1938: Juden wurde der Führerschein entzogen,
- 1939: eine besondere Kennkarte wurde für Juden eingeführt,
- 1939: in die Reisepässe wurde ein rotes "J" gestempelt,
- 1939: alle Juden mussten zusätzlich Zwangsvornamen Israel bzw. Sara führen,
- 1939: Juden wurden aus "arischen Häusern" in sog. Judenhäuser umgesiedelt,
- 1939: Juden durften nur noch in speziell zugewiesenen Geschäften zu bestimmten Zeiten einkaufen,
- 1939: normale Arbeitsplätze wurden ihnen verwehrt, dafür mussten sie zwangsweise arbeiten,
- 1939: Kontakte jeglicher Art zwischen Juden und Nichtjuden wurden unterbunden,
- 1939: bei der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln waren sie eingeschränkt,
- 1939: jüdische Hausbesitzer mussten vertriebene jüdische Familien als Mieter aufnehmen,
- 1939: mit Kriegsbeginn Ausgangssperre ab 20 Uhr für die jüdische Bevölkerung,
- 1939: im Osten wurden in den Städten Ghettos als Zwangsaufenthalt für Juden eingerichtet,
- 1939: Rundfunkempfänger mussten abgeliefert werden,
- 1940: erste Deportation deutscher Juden nach Osten,
- 1940: Einkaufszeiten für Juden wurde auf die Zeit von 16 bis 17 Uhr beschränkt,
- 1941: alle Juden hatten in der Öffentlichkeit den Judenstern zu tragen,
- 1941: Zwangsarbeiterpflicht für "Nichtarier",
- 1941: Juden, die ins "Ausland" deportiert wurden, verloren automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft, und damit fiel ihr Vermögen dem Staat zu,
- 1941: Emigration ins neutrale Ausland wurde endgültig verboten,
- 1941: die "Endlösung der Judenfrage", d.h. der Völkermord an den Juden wurde beschlossen.