Willy Katz bei seinem ersten Besuch in Nentershausen 1956, zusammen mit der früheren Hebamme Helene Krause, die auch die jüdischen Kinder "geholt" hatte und regelmäßig zu den Beschneidungen der Jungen hinzugezogen worden war.
Willy Katz (links) bei seinem Besuch in Nentershausen 1972 mit seinem früheren Nachbarn Karl Krah, dessen Gast er mehrfach war.
Von dem ersten Besuch seines Geburtsortes Nentershausen nach dem Krieg erzählt man sich Folgendes: Er sei in der Gastwirtschaft von Tisch zu Tisch gegangen und habe seine früheren Mitbürger begrüßt, die dort beim Skat und Bier saßen. Er habe einen nach dem anderen mit Namen und Handschlag begrüßt, denn er kannte sie noch alle; so lange war er nun auch nicht weggewesen. Nur einen der Skatspieler schien er nicht mehr zu kennen, obwohl dieser damals vor dem Krieg bei ihm eine Schusterlehre absolviert hatte. Dieser eine war denn auch verwundert oder tat wenigstens so, als er den Besucher fragte, ob er ihn denn nicht mehr kenne. Doch meinte da sein früherer Schuhmachermeister, er kenne ihn schon, aber die Hand gäbe er ihm nicht, denn, und jetzt Willy Katz wörtlich: "Du hast mich damals (= in der "Reichskristallnacht") in den Arsch getreten!"