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Projekt: Prof. Dr. Med. Moritz Katzenstein

Am 1. Januar 1900 hatte  Moritz Katzenstein die aus Gotha stammende Helene Loeser (1875 - 1971) geheiratet, Tochter eines wohlhabenden jüdischen Fabrikanten. Mit ihr hatte er  zwei Söhne: Walter Friedrich Katzenstein (geb. 18.10.1900)  und Heinz Peter Katzenstein (geb. 11.05.1905) - er kam im Konzentrationslager Auschwitz ums Leben.
Enkeltochter Brigitte Gruss-Castel (geb. 1937) hat ihre Großmutter Helene Katzenstein, geb. Loeser, als eine kultivierte und an Literatur interessierte Person in Erinnerung.
Sohn Walter Friedrich Katzenstein trat in die Fußstapfen seines Vaters und wurde wie dieser Chirurg, und zwar in der Berliner Charite bei dem berühmten Professor Sauerbruch, bei dem er noch 1932 seine Habilitationsschrift einreichen konnte. Im Frühjahr 1933 ging Walter Friedrich Katzenstein mit seiner Familie nach Belgien, nachdem alle in Berliner Krankenhäusern tätigen jüdischen Ärzte entlassen worden waren. 1934 tauchte Friedrich Walter Katzenstein mit seiner Familie in Frankreich unter, wo er seinen Namen in Gauthier Frederic Castel umwandelte.
Der 1905 geborene jüngere Katzensteinsohn Heinz Peter, der zusammen mit seiner Mutter dem älteren Bruder nach Belgien und von dort nach Frankreich gefolgt war, wurde von der französischen Polizei den deutschen Besatzern ausgeliefert. Am 4. September 1942 wurde er von Drancy nach Auschwitz deportiert und dort 1943 ermordet. 
  
Das Foto zeigt  Helene Katzenstein geb. Loeser im Jahr 1943 zusammen mit ihrer Schwiegertochter und ihrer 1937 geborenen Enkeltochter Brigitte im französischen Exil (oben links zusätzlich in Vergrößerung). 



  
Klick: Moritz und Helene Katzenstein bei der Bar-Mitzwa-Feier ihres Neffen Rolf in Rotenburg a. d. Fulda im Jahr 1922.
Klick: Dr. Walter F. Katzenstein im Hörsaal der Chirurgischen Klinik der Berliner Charité (um 1930)