Siegfried Katzenstein trat in die "Fußstapfen" seines Vaters und
absolvierte eine kaufmännische Lehre. So wie es damals meist üblich war; übernahm der Sohn das Geschäft seines Vaters; der einen Betrieb mit Altwaren aufgebaut hatte.
1905 heiratete Siegfried Katzenstein die aus Erfurt stammende christliche Wilhelmine (genaant Wyla) Grimmer. Sie war gelernte Putzmacherin (Hutmacherin). Siegfried lernte Wyla in Rotenburg
kennen und lieben. Die Hochzeit
Siegfrieds mit einer Nichtjüdin sorgte innerhalb der Katzensteinschen Familie
für große Konflikte. Siegfried Katzenstein machte sich jedoch  frei von religiösen Zwängen und setzte sich seiner Familie gegenüber durch.
Nach den Schilderungen seiner ältesten Tochter Ruth war Siegfried Katzenstein stark durch seinen freien Willen geprägt,
in die Synagoge z.B. ging er nur zu Rosch Haschana (Neujahrsfest der Juden) und Jom Kippur (Versöhnungsfest). Ebenso verrichtete er Sonnabends, d.h. am Sabbat, Arbeiten.
  
Siegfried Katzenstein
um 1912
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Wyla Katzenstein
um 1912
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