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Projekt Isidor Landsberg
Auf dem italienischen Schiff "Galiläa", das die Kinder von Triest nach Haifa brachte (Bild links)

Umzugskiste in Kfar Hanoar (Bild rechts)
  
Die Zugfahrt über München nach Triest,
die Überfahrt und auch die erste Zeit
in fremder Umgebung war für die
Beteiligten eine mentale Strapaze, wie
den Erinnerungen von Gedalya Nigal
(am 30.04.1927 als Gerhard Nagel in Kassel geboren und in Neukirchen, Kreis
Ziegenhain aufgewachsen, seit 1973 Professor für Hebräische Literatur in Tel Aviv), der ebenso wie Isi Landsberg erst durch den Rücktritt eines anderen Jungen mitreisen konnte, zu entnehmen ist:
"An der Grenze hielt der Zug. Herr Marx
(der Frankfurter Waisenhausleiter, der
die Gruppe begleiten durfte) kam ganz nervös in die verschiedenen Wagen und
bat, sofort alle Fenster zu schließen und kein Wort zu reden. Es stellte sich heraus, daß
man uns drohte, uns nicht aus Deutschland zu lassen und uns zurückzuschicken, denn
wir hätten bei unserem Aufenthalt in
München Hitler verflucht. Als der Zug wieder fuhr, atmeten wir alle mit Erleichterung auf, doch die Angst zurückgeschickt zu werden, verließ mich nicht, sogar als wir schon auf einem italienischen Schiff waren (...). Auch noch in Palästina, wo wir im April landeten,
machten wir noch viele Wochen die
Fenster zu, bevor wir uns erlaubten,
etwas über Politik und Nazis zu sprechen."
Am 25. April 1939 lief die "Galiläa" in
Haifa ein. Von dort ging es in das nahegelegene Jugenddorf Kfar Hanoar.