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Projekt Isidor Landsberg
Während  sich die Ausreise für die Mädchen - aus bislang nicht geklärten Ursachen- bis März 1940 verzögerte, führte für eine Gruppe von 35 Jungen der Weg aus dem Frankfurter Jüdischen
Waisenhaus im April 1939 nach Palästina (für die Beteilgten nach Erez). Helga Krohn schildert in
der Publikation "Vor den Nazis gerettet. Eine Hilfsaktion für Frankfurter Kinder 1939/40" den Verlauf der Rettungsaktion in allen Details. Trotz
des grundsätzlichen Einverständnis der
damaligen Machthaber mit der Ausreise der Kinder, entwickelte sich die Aktion zu einem Wettlauf mit
der Zeit. Ehe die Einreise nach Palästina von Jugendlichen unter 16 Jahren von der dort zuständigen britischen Mandatsbehörde genehmigt werden konnte, musste der Nachweis erbracht werden, dass deren Lebensunterhalt und Unterbringung in einer bestehenden öffentlichen Einrichtung gesichert war. Die
Rettung brachte schließlich das Angebot des streng religiös geführten Jugenddorfes Kfar Hanoar
Hadati in der Nähe von Haifa.
Mitte April war es dann soweit, dass Isi
Landsberg zusammen mit Heinz Schmidt (geb. 29.08.1929) und weiteren 33 Jungen das
Frankfurter Jüdische Waisenhaus verlassen
konnte, um am 19. April 1939 in Triest das italienische Schiff "Galiläa" zu besteigen.
Während Heinz Schmidt von Anfang an für die Ausreise vorgesehen war, kam Isi Landsberg
erst durch die Absage eines bereits
ausgewählten Jungen auf die Transportliste.
Dessen Eltern hatten in der Zwischenzeit für
ihre Familie eine Einreisegenehmigung für die
USA erhalten, sodass ein Platz für ein anderes Kind frei wurde.
  
Auf der Liste vom 29.01.1939 (links) war nur Heinz Schmidt (Nr. 26) eingetragen, auf der späteren Liste (rechts) als Nr. 15 dann auch Isi Landsberg.
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