"Und das Gleiche gilt für meinen Bruder in den Jahren bis 1933.
(Das heißt, wie sein Vater hatte er jüdische und christliche Freunde, in der Tat waren einige seiner besten Freunde keine Juden.)
In diesem Jahr (1933) wurde der Schulbesuch für ihn schwierig. Er erinnert sich, dass jeden Morgen einige Schüler vor der Klasse eine Kette bilden mussten,  mit ein oder zwei jüdischen Kindern dazwischen, und der Rest der Klasse dann mit den Fingern auf die Schwachstellen in dieser Kette zu zeigen hatte.
Rudy, der 5 Jahre älter als ich war, wurde dann zur Fortsetzung seiner schulischen Erziehung an die Jüdische Waisenhausschule nach Kassel (ca. 50 km entfernt) geschickt."

  
In die Schule des Jüdischen Waisenhauses in Kassel wurden nach der NS-Machtübernahme auch Schüler aus weiter entfernt liegenden Orten geschickt, so auch Ilses Bruder Rudy (geb. 1923).
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Brief von Rudy Linz betreffend u.a. seine Schulzeit in Rotenburg