Im zweiten Jahresbericht über die jüdische Schule und
den Lehrer, den Dekan Kulenkamp als Ortsschulinspektor am
26.Jan 1902 verfasste, wird ein gespanntes Verhältnis
zwischen den beiden erkennbar. Kritische Äußerungen
seinerseits wurden "von dem Lehrer sehr übel vermerkt" und
veranlassten ihn - in Kulenkamps Augen - zu "unverständigen
Reden". Der geistliche Schulinspektor, der nicht nur die
Dienstaufsicht über die christlichen Lehrer hatte, sondern
auch über deren jüdischen Kollegen, war es wohl nicht
gewöhnt, dass seine Untergebenen ihm Widerrede boten.
Baruch Rosenstein, vom 1.04.1900
an für drei Jahrzehnte als jüdischer
Lehrer in Rotenburg
Visitationsbericht (1902)
über die jüdische Schule in
Rotenburg und den jüdischen
Lehrer Rosenstein