Im Gebäude des Landratsamts war seinerzeit auch die Rotenburger Sparkasse
Sie (meine Mutter) war eine sehr tapfere, kluge Frau. So ist sie nach Rotenburg gefahren und ist zur Kreissparkasse gegangen - das war auf dem Steinweg, gerade das Ende von dem Bahnhofsweg, da war die Sparkasse - und wollte Geld abholen. Was ich in Hamburg verdiente, war alles auf der Bank,  in meinem Namen. Denn ich hab’ all mein Geld, was ich dort in Hamburg nicht benutzte, nach Hause geschickt, um zu sparen. Als sie dahin kam, wollte sie das Geld haben. Da haben sie gesagt: „Geld? Hier ist kein Geld für Sie.“
„Wir haben doch unser Konto hier, meine Tochter hat doch ihr Konto hier.“
„Nein, hier ist kein Geld für Sie. Gehen Sie zu den reichen
Juden.“
  
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Zeitzeugenbericht betr. Novemberprogrom 1938 ("Kristallnacht")