Wir hatten alle Angst. Da sagten unsere christlichen Bekannten: „Ach, ist doch Unsinn, du brauchst dir doch keine Sorgen zu machen. Du bist doch Deutscher, Du warst im Weltkrieg. Mach Dir keine Sorgen. Euch passiert nichts.“ Und mein Vater hat’s auch sehr geglaubt. Denn wir waren ja deutsch. Nummer 1 waren wir deutsch und die Religion war Nummer 2.
  
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Bildpostkarte an seinen Schwager Bernhard Plaut aus dem Kriegslazarett Mückenberg (Sachsen), in das Hermann Linz I. (auf der Karte mit X markiert) nach seiner Verwundung im Dezember 1916 eingliefert worden war.
Hermann Linz' Halbbruder Bernhard, geb. am 2. August 1889, starb am 8. August 1918 als Frontsoldat im Infanterieregiment 392. Bernhard Linz (Bild unten links) war einer der sechs jüdischen Weltkriegsteilnehmer aus Rotenburg, die ihr Leben als Weltkriegssoldaten verloren. Ihre Namen wurden nicht nur auf einer Ehrentafel in der Rotenburger Synagoge festgehalten (Nachbildung unten rechts), sondern auch auf einer Tafel in der Altstädter Kirche (Bild unten 2. v. links) und auf dem Ehrenmal auf dem Neustädter Friedhof (unten 3. u. 4. Bild v links). Die Nachbildung der Synagogen-Ehrentafel hängt in der Geschichtswerkstatt im Dachgeschoss der Jakob-Grimm-Schule.
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