In dem Haus Steinweg 3, Foto links oben, daneben: Firmenschild Kurt Klein) war seinerzeit der Gemüseladen der Gärtnerei Klein. Die Familie wohnte Borngasse 8 (Foto links unten, 2005), wo Fanny Linz im November 1938 Unterkunft
für eine Nacht fand - dank des Hilfeangebots von Dora Klein
(Fotos oben), der Ehefrau des Geschäftsinhabers.
So ist sie denn fort von der Sparkasse und ist den Steinweg 'runter gegangen. Da war ein kleines Gemüsegeschäft, Gärtner Klein. Wir waren gute Kunden. Und als meine Mutter in das Geschäft kam, sagte die Frau Klein: „Frau Linz, was machen Sie denn, was tun Sie denn hier?“ Und da hat meine Mutter erzählt, dass sie das Haus in Ordnung bringen muss, jedenfalls die Fenster, aber sie konnte kein Geld abholen von der Sparkasse, die haben ihr nichts gegeben. Da sagte die Frau: „Wo wohnen Sie denn, wo wollen Sie denn leben?“ Sagte meine Mutter: „Ich weiß es nicht. Das Haus ist ja zerstört.“
Außen war es nicht zerstört, nur die Fenster. Aber innen war alles kaputt geschlagen. Da sagte sie: „Ich will Ihnen was sagen: Mein Mann ist ein großer Nazi, so ist meine Tochter. Kommen Sie, wenn es dunkel ist. Ich habe ein Zimmer, Sie schlafen dort. Und dann müssen Sie fortgehen, bevor es hell wird, damit mein Mann Sie nicht sieht.“ Und das hat meine Mutter getan.
Inzwischen hat sie jemand gefunden, da haben sie wahrscheinlich Holz oder was an die Fenster gemacht, das weiß ich heut’ nicht mehr.
  
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