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Projekt: Hans Löwenberg
Religiöses Brauchtum in der jüdischen Gemeinde Schenklengsfeld
von Hans und Marga Löwenberg

Im Folgenden beschreiben Hans und Marga Löwenberg das religiöse Leben, die Sitten und überlieferten Gebräuche der jüdischen Gemeinde in Schenklengsfeld während der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Der Berichterstatter weist darauf hin, daß er nicht versucht, eine genaue Erklärung der jüdischen Religion zu liefern. Wer sich dafür interessiert, kann Genaueres in der theologischen Fachliteratur finden.



Religiöses Brauchtum in der jüdischen Gemeinde Schenklengsfeld

Die religiöse und politische Verwaltung der Gemeinde

Die Jüdische Gemeinde in Schenklengsfeld gehörte zum Rabbinatsbezirk Fulda und stand somit unter der
streng orthodoxen und sogar oft intoleran­ten Autorität des Rabbiners Dr. Kahn. Zweifellos war sein Einfluß im religiösen Leben der jüdischen Familien stark spürbar. (…) Für die Ordnung und Verwaltung der Gemeinde wählten die Mitglieder die drei „Gemeinde-Ältesten". Diese wiederum wählten einen Gemeinde-Vorsteher und ernannten einen Rechnungsführer und den Synagogendiener. Der Vorsteher war verantwortlich für die Eintragungen im Geburts-, Sterbe- und Heiratsregister und deren jährliche Prüfung beim Hersfelder Landratsamt. Zum Besitz der Gemeinde gehörten die Synagoge, das Haus des Lehrers, das Friedhofsgrundstück, das Frauenbad und die Volksschule. Alle Ausgaben, z.B. die zum Erhalt des
Grundbesitzes, wurden von den Gemeindesteuern und anderen Abgaben und Spenden bestritten. Dafür hatte der Rechnungsführer die Verantwortung und mußte jährlich seine Bücher den Ältesten zur Prüfung vorlegen.