>> Unterseite
Seite
Projekt: Hans Löwenberg
Schabuoth (= „Das Fest der Wochen" oder Pfingsten)
Schabuoth, das Fest der Wochen, wurde auch als Fest der Ernte gefeiert und außerdem als die Zeit, in der Moses die Tafeln mit den zehn Geboten am Berg Sinai erhielt. Die Synagoge und auch die privaten Häuser wurden mit Blumen und dem frischen Grün der Bäume geschmückt. Die beiden Tage des Festes fallen auf den
6. und 7. des Sivan, Ende Mai oder Anfang Juni. In den Synagogen-Gottesdiensten wurden besondere Hymnen gesungen und am Nachmittag die Geschichte von Ruth, der Moabiterin, vorgelesen. Am ersten Abend kamen
die beiden Chevroth, die Kauscha und die Anschay-Israel als geladene Gäste in zwei verschiedenen Privathäusern zum Nacht-Lernen bis spät in die Nacht zusammen. Dabei wurden abwechselnd von jedem der Teil­nehmer Sätze aus dem Pentateuch und auch aus dem Talmud vorgelesen. Bei diesen Einladungen machten die Gastgeberinnen alle Anstrengungen, die besten Gerichte und Getränke aufzutischen. Diese beiden Abende wurden von der jüngeren Generation mit Vergnügen erwartet. Am Nachmittag des zweiten Tages gingen jung und alt bei schönem Wetter ins Grüne, in manchen Jahren sogar bis auf den Landecker Berg. Dann wurde Rast gemacht und die mitgebrachten Speisen und Getränke verzehrt, für viele der Höhepunkt des Festes. Während Passah die Zeit der physischen Befreiung war, sah man in Schabuoth die Zeit der geistigen Befreiung.