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Projekt: Hans Löwenberg
Die jüdische Trauung (= die Chuppa)
Jüdische Hochzeiten fanden in Schenklengsfeld selten statt. War die Braut von außerhalb, so wurde die Hochzeit in ihrer Heimat gefeiert. War sie von Schenklengsfeld, so wurde die Trauung jedoch auch manchmal
in Fulda, Kassel oder auch in Frankfurt abgehalten.
Dem Gebot zufolge besucht die Braut vor der Trauung die Mikwe (=das rituelle Bad). Die Trauung, wo immer
sie auch stattfindet, wird unter einem Baldachin (= Chuppa), der mit vier Stangen gehalten wird, vollzogen. Diese Feier heißt Kidduschim (=Heiligung). Nach dem Segensspruch über die Ehe und den Wein (der Wein gilt als Fruchtbarkeitssymbol), spricht der Bräutigam die Trauformel: „Siehe, Du bist mir angeheiligt durch diesen Ring nach dem Gesetze Moses und Israels." Mit diesen Worten findet die Ringübergabe statt. Danach tritt der Bräutigam auf ein in Papier gewickeltes Glas. Das soll der Ehe Glück bringen. Dabei wünschen alle ein
Mazel Tow (= Viel Glück)! Damit ist die Trauung zu Ende, aber nicht die Hochzeitsfeier.