Die Eltern meines Großvaters mütterlicherseits
lebten in Heinebach und hatten eine ziemlich große
Familie. Ich glaube es gab neun Kinder. Mein
Urgroßvater, so sagte man mir, war Viehhändler.
Das war eine Tätigkeit, die viele Dorfjuden während
der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit Vorliebe
ausübten. Mein Großvater, Baruch Katz, war das
zweite Kind und der erste Sohn von Wolf Benjamin
Katz und Jettchen, eigentlich Henriette Katz. Wie es
in jenen Tagen im ländlichen Deutschland üblich war,
begannen jüdische Jungen nach Beendigung der
Elementarschule im reifen Alter von 14 eine Lehre
bei einem Kaufmann oder Händler. Damit schlossen
sie meistens ihre formale Bildung ab. Meinen
Großvater schickte man in die Stadt Gießen, wo er
Lehrling in einem Holzbetrieb wurde.
Baruch Katz (1858 -
1955 und
Sarah Nussbaum-Katz (1866 -1943),
Isfrieds Großeltern
mütterlicherseits
Jettchen Katzenstein-Nussbaum (1840 -1913), Isfrieds
Urgroßmutter