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Projekt Isfried Neuhaus
Als die Mitglieder der Familie sich etabliert hatten, entschlossen sie sich, dasselbe zu versuchen, was die Bloomingdales gemacht hatten. Deshalb eröffneten sie ein kleines Kaufhaus auf der Third Avenue nahe der 51. Straße. Alle packten mit an, und das Geschäft, das den Namen M & A Katz trug, arbeitete ziemlich erfolgreich. Im Jahr 1895 kam Tante Rose, eine Schwester von meinem Großvater, zurück nach Heinebach und nahm ihre Mutter (meine Urgroßmutter) mit nach New York, wo sie die letzten fünf Jahre ihres Lebens blieb. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war mein Großvater der einzige aus der Familie, der in Deutschland geblieben war. Eine Tochter war dort sehr jung verstorben und eine andere Schwester meines Großvaters starb in Heinebach im Kindbett. Seltsamerweise verheiratete sich keines der Geschwister, die nach Amerika ausgewandert waren. Sie lebten ihr ganzes Leben harmonisch zusammen und sorgten füreinander solange es ihnen möglich war. Ich kannte Onkel Moe, Onkel Louis, Onkel Benjamin und Tante Rose, und ich erlebte sie als vollkommen angenehme Leute. Vielleicht waren sie durch die Not, die sie in den sie prägenden Jahren erlebt hatten, zu der Überzeugung gekommen, dass sie als gemeinsame Familie die besten Überlebenschancen hatten und im Laufe der Zeit rückten sie immer näher zusammen.
  
Henriette/Jettchen Katz geb. Kaiser (1833 -1900), Isfrieds Urgroßmutter. Ihre letzten fünf Lebensjahre verbrachte sie bei ihren in den 1880er Jahren in die USA ausgewanderten Kindern..