Gottesdienst auf dem Dachboden
(Federzeichnung von Felix Bloch, undatiert)
Während seiner dreijährigen Leidenszeit im Konzentrationslager gelobte Leopold Neuhaus, wenn er das Martyrium überlebe, den Rest der Frankfurter Juden zurückzubringen und für sie sorgen zu wollen. 1945
bekam er dann tatsächlich die Möglichkeit, sein Gelübde
zu erfüllen. Nach der Befreiung im Mai 1945 vertrat Neuhaus in Theresienstadt die Interessen aller Frankfurter Juden. Von seinem Transport im August 1942 waren nur noch einige wenige Menschen am Leben. Neuhaus sorgte dafür, seine Frankfurter Mithäftlinge in ihre Heimatstadt zurückkehren konnten, während er selbst erst am 2. Juli 1945 als Letzter die Rückreise antrat. Eine Sterbeliste
von allen Juden aus Frankfurt und Wiesbaden hatte er vorsorglich in Theresienstadt anfertigen und mitnehmen lassen. Anhand solcher Listen konnte man später das Schicksal von Vermissten klären.

  
Sterbeliste der Frankfurter und
Wiesbadener Juden, die Leopold Neuhaus in Theresienstadt anfertigte.