Neuhaus war der einzige deutsche Rabbiner,
der unmittelbar nach dem Krieg den Platz
seiner früheren Tätigkeit wieder aufnehmen
konnte. Von der amerikanischen
Besatzungsmacht wurde Neuhaus mit der
Neugründung der Jüdischen Gemeinde
beauftragt.
Im November 1945 wurde er Vorsitzender
des provisorischen Vorstands. Ab 26.10.1945
gab er das „Mitteilungsblatt der jüdischen
Gemeinden und Betreuungsstellen“ heraus. Am
14.11.1945 eröffnete er das jüdische
Altersheim in Frankfurt. Schon
Mitte Juli 1945 war Neuhaus zum Leiter
der „Jüdischen Betreuungsstelle der Stadt
Frankfurt am Main“ berufen worden. Die
Betreuungsstelle hatte die Aufgabe, die
ehemals aufgrund der Rassenideologie
Verfolgten mit Wohnungen, Möbeln und
Arbeitsplätzen zu versorgen und in
wirtschaftlichen Angelegenheiten zu beraten.
Rabbiner Leopold Neuhaus bei einer Amtshandlung 1945 -
umgeben von jüdischen Gläubigen