Am 18. August 1942 wurde Leopold Neuhaus und seine Frau Cilly, geb. Carlebach, zusammen mit 1018 anderen in das
Ghetto Theresienstadt deportiert. Viele dieser Menschen,darunter auch Leopold und Cilly Neuhaus, waren dazu gedrängt
worden, einen sog. Heimeinkaufsvertrag abzuschließen. Auf diese Weise wurde den Betroffenen vorgespiegelt, sie kämen
ganz normal in für sie eingerichtete Altersheime.Über die Ankunft in Theresienstadt am 19. August 1942 ist der Bericht eines
dortigen Häftlings überliefert, den Monika Kingren in ihrem 1999 veröffentlichten Aufsatz "Gewaltsam verschleppt aus
Frankfurt" zitiert: "Große Hitze. Gestern zogen die Nazis den Frauen, die aus Deutschland kamen, die Kleider aus und
besahen sie nackt. Sie wollten vielleicht Gold oder Silber finden."
11 Menschen verstarben bereits auf diesem 1. Transport Frankfurter Juden nach Theresienstadt. Nur insgesamt 17 der am
18. August 1942 von Frankfurt aus Deportierten überlebten. Diejenigen, die trotz katastrophaler Lebensbedingungen bis 1944
überlebt hatten, fanden ihren Tod in den Gaskammern von Auschwitz und Treblinka.
Leopold und Cilly Neuhaus
gehörten zu der Vielzahl jüdischer
Menschen, denen man
vorgegaukelt hatte, in
Theresienstadt erwarte sie ein
Altersheim, in dem sie durch
entsprechende Zahlungen ein
Wohnrecht erkaufen könnten. In
dem Entschädigungsverfahren,
dass erst 1958, also vier Jahre
nach Leopold Neuhaus' Tod
abgeschlossen wurde, findet sich
die Bestätigung für die von
Neuhaus im September 1942 und
März 1943 geleisteten Zahlungen
von insges. 4.324.- RM