Für Jakob Nussbaum sollte, ganz in der Familientradition, die berufliche Perspektive im kaufmännischen Bereich
liegen. Folglich absolvierte er nach Erwerb der Mittleren Reife eine kaufmännische Lehre im Lebensmittelhandel.
Schon in diesem Lebensabschnitt brach Jakob Nussbaums künstlerische Neigung durch und stieß dabei offenbar auf
einen verständnisvollen Vater und eine ebensolche Mutter. Diese Deutung liegt nahe, wenn man sich eine der
überlieferten Episoden aus Jakobs Lehrzeit vor Augen ruft, der zufolge er in seiner Arbeitszeit eine Karikatur von
seinem Chef anfertigte, dessen Beschwerde über die Respektlosigkeit seines Lehrlings bei Jakobs Vater jedoch statt
eines Tadels ein hohes Lob über die gelungene Zeichnung hervorrief. Auf diesem Hintergrund wird es
vielleicht verständlich, dass Jakobs Weg in die Bildende Kunst führen konnte. Jedenfalls ermöglichten ihm seine
Eltern eine Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste in München. Als Zwanzigjähriger vertauschte er
den Kaufmannskittel mit dem Malerkittel.
Die Eltern des Künstlers (1896)
(Zeichnung Jakob Nussbaum)