Hauptwache im Schnee (1906)
Nussbaum wählt in diesem Ölgemälde (1906) den Anschnitt die verschneite Hauptwache. Er setzt nicht das wichtigste Gebäude in den Mittelgrund, sondern einen kleinen grauen Rundbau - ein Pissoir - welches in türkis-hellblauen  Farbnuancen schimmert. Im Hintergrund des Bildes erhebt sich die Stadt Frankfurt, die dunklen Häuser
sind mit zarten Pastelltönen aufgehellt, sodass das wuchtige Mauerwerk weniger erdrückend wirkt.  Zudem bewirkt der
Schnee in diesem Gemälde
generell ein Vertuschen der
 harten Formen. So ist auch das Hauptwachengebäude mit
Schnee überdeckt, so dass
Spuren des Alltags verschwinden und nur noch ein winterlicher Zauber wahrgenommen wird. Menschen, die dort spazieren gehen, sind dunkel gekleidet und bilden somit einen Kontrast zu
den hellen, dezenten Rosé- und Beigetönen. Nussbaum hat die Stimmung eines solchen Wintertages fabelhaft eingefangen und dem Betrachter diese Atmosphäre näher gebracht.
Das Bild wurde 1973 im Frankfurter Städel in der Gedächtnisausstellung zum 100. Geburtstag von Jakob Nussbaum gezeigt. Im 1991er Kunstkalender der Frankfurter Sparkasse von 1928  ist dieses Gemälde das Dezemberblatt.

  
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