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Projekt Siegfried Oppenheim -   Prof. Daniel Penham
Noch im gleichen Jahr (1933) immatrikulierte  sich Siegfried Oppenheim an der Universität Besancon. Bereits 1936 erhielt er dort einen Lehrauftrag, der ihn in die Lage versetzte, seinem französischen Publikum nicht nur Sprachgeschichte zu vermitteln, sondern es auch über den Charakter des Dritten Reichs aufzuklären. Als Aktivist in der französischen Widerstandsbewegung gehörte er bald zu den meistgesuchten Personen auf der Liste der Nazigegner.
Beim Einmarsch der deutschen Armee konnte er nur knapp der Verhaftung entgehen, indem er als Landarbeiter verkleidet sich in die nichtbesetzte Zone Frankreichs durchschlug. In Montauban (in der Nähe von Toulouse) hatten Dozenten der Universität Besancon, die jetzt zum besetzten Teil Frankreichs gehörte, eine Neugründung vorgenommen. Hier konnte er für eine Weile untertauchen, nachdem man ihm als Jean Pineau eine neue Identität verschafft hatte. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Lehrer für Griechisch und Latein, dazu kamen Arbeitseinsätze in einer Bäckerei.

  
Eingang zum Hauptgebäude der Universität Besancon, wo  Siegfried Oppenheim vom Wintersemester 1933/34 bis 1939 studierte.
Foto unten: Blick auf Besancon, malerisch an der Doubs-Schleife gelegen.