Jakobs Bruder Siegmund Rothschild starb 1938 im
Konzentrationslager Oranienburg. Seine Tochter Marga
lebte zu diesem Zeitpunkt in Ahlen in Westfalen, wo sie
seit Januar 1937 mit Siegmund Spiegel verheiratet war.
Gewarnt durch den Tod ihres Vaters nach vier Wochen
KZ-Haft (am 14. Juni 1938 verhaftet, am 12. Juli
im KZ Oranienburg-Sachsenhausen „an inneren
Blutungen“ verstorben), entzog sie sich mit ihrem
Ehemann im Februar 1943 der Aufforderung, sich am
Bahnhof zu einer bestimmten Zeit zur „Umsiedlung“
einzufinden.
Das Ehepaar tauchte im südlichen Münsterland unter
und versteckte sich über zwei Jahre lang bei ihnen
bekannten Bauern. Während Marga Levi sich nach
einem Bombenangriff auf Münster als angebliche
Bombengeschädigte, die alles verloren hatte, bei den
Behörden meldete und für sich und ihre Tochter Karin
Ersatzausweise mit anderem Namen besorgen konnte,
musste sich der Ehemann ständig um ein neues
Versteck bemühen. Auch Marga wechselte mehrfach
ihren Aufenthaltsort, lebte aber nicht im Verborgenen,
mied jedoch so gut es ging die Öffentlichkeit. Entgegen
kam ihr und ihrer im Januar 1938 geborenen Tochter
Karin, dass sie beide blond waren. Die Retter wurden
nach dem Krieg für ihren mutigen Einsatz als „Gerechte
unter den Völkern“ in der Gedächtnisstätte
Yad-Vashemin Jerusalem gewürdigt.
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