Limburg am 28. Jan.
1880
Liebe Großeltern! Liebe Mama!
Eine freudige Nachricht!
Soeben erhalte ich folgende
Depesche:
An Referendar Dr. Sommer
Limburg a. d. Lahn
Dank für freundlichen
Glückwunsch
Wilhelm Prinz von Preußen
Wie überrascht und erfreut ich war,
das könnt Ihr wohl noch Euch
selbst ermessen!
Es wäre ja an sich schon ein Grund
für diesen Gruß, wenn zu
gewöhnlicher Zeit. An P. diese
Aufmerksamkeit für mich gezeigt
hätte, mir aber gerade jetzt! Ihr
müsst bedenken, dass ich noch nie
eine Antwort auf meine Depesche
bekam. Wenn nun jetzt zum ersten
Mal eine solche ankommt so kann
das, ich glaube ... nicht zu weit zu
gehen nur die eine Bestätigung?
Haben, dass der P. mir deutlich
zeigen will, dass er noch der alte ist
und nicht zu jener Partei gehört.
Die Nachricht muss jedoch
strengstens geheim gehalten
werden, auch gerade jetzt, damit
mir nichts in die Zeitung kommt.
Ich werde es natürlich sofort nach
Cöln und Göttingen schreiben. Ihr
dürft es nur Onkel Moritz und
Herrn Cornelius unter der Ansage
strengster Verschwiegenheit
mitteilen, sonst Niemanden.
Ich glaube liebe Großeltern und
liebe Mama, der Brief macht euch
doch mehr Freude als der Erste,
den Ihr heute erhalten habt.
Lebt wohl, seid vergnügt!
Euer Euch herzlich liebender
Enkel und Sohn
Siegfried!
Ihr könnt es, wenn Ihr wollt,
gelegentlich Onkel Jacob schreiben,
aber unter strengster
Verschwiegenheit.
Cahsel am 10. Juni 1875
Liebe Mama!
Deinen Brief habe ich soeben
erhalten und mich sehr mit
demselben gefreut, besonders
da ich daraus erfahre, dass es
Dir gut geht, von mir kann ich
Dir gesund und wohl
desgleichen melden. Dass die
leben Schwestern nach
Volkmarsen ... habe ich aus
Eurem Brief ersehen, ich hätte
darauf geantwortet, doch war
ich verhindert. Auf den
Bahnhof konnte ich leider
nicht gehen, doch war Bertha
dort. Liebe Mama! Johanna
war sehr krank, doch ist es
jetzt bedeutend besser.
Schreibe und sage Hermanns
nicht etwas davon, nicht nach
Volkmarsen, nicht nach
....burg (.... ja nicht) und
erzähle in Rotenburg nichts,
sonst ängstigen sich alle. Saul
hat mir gesagt, dass die liebe
Julie und Lisette glücklich in
Volkmarsen angekommen sind.
An die Großeltern werde ich
bald schreiben.
Vom Prinzen habe ich Dir
erfreuliches zu melden.
Vorigen Sonnabend (29) lud er
mich, Ritter und Ziemann ein
abends um 6 Uhr zu ihm nach
Wilhelmshöhe zu kommen.
Wir wurden mit einer
Droschke
Das lateinische Ex.....tium
durchgehen und als das
geschehen war, sagte er, wir
wollen etwas spazieren gehen.
Wir gingen nur die
Holländische Straße hinauf bis
an die Mosenbach, bis der
Wagen des Prinzen kommen
sollte. Er sagte mir es tue ihm
leid, dass er mich vom Essen
weggeholt hätte, erzählte mir,
dass er im ganzen Hause
herum ... wäre, im 1 Stock
hätte er geschellt, wo ich zu
finden sei. Er ... schon wieder
weggegangen, da hätte er auf
dem Hof einen kleinen Jungen
nach mir gefragt und dieser
habe ihm geantwortet ich wäre
bei Rosenbergs. Nachdem wir
eine kleine Zeit an dem
Mosenbach gewartet hatten.
Prinz der Wagen mit
Professor, Prinz Heinrich an
und wir fuhren wie immer
nach Wilhelmshöhe. Ich habe
noch nachzutragen, dass ich
den Prinzen ehe wir weggingen
in mein Zimmer führte. So
etwas ist doch noch nicht da
gewesen, dass ein Prinz in ein
Privathaus .... geht! Ihr könnt
Euch denken, wie unangenehm
es mir war ohne mich
umzuziehen, so wie ich war
mit ihm ... aber das ging doch
nicht anders. Nun habe ich
Euch noch zu bitten nicht
zuviel Spektakel hiervon zu
machen, hört Ihr, ebenso
wenig wie von dem was ich
jetzt erzähle. Heute Morgen
beim Frühstück gehen wir
wieder auf und ab und ich habe
noch ein ...liches Butterbrot in
der Hand. Da sagte er mir, ich
möchte ihm mein Brot geben
(an das ich schon gebissen
hatte) ich sagte ich könnte ihm
das doch nicht geben, von dem
ich schon gegessen hätte, ich
wollte das vorne abbrechen ...
tauschten wir mit unserem
Frühstück..
Von hieraus wüsste ich Dir
wenig oder gar nichts sonst zu
berichten, liebe Mama. Ich
habe außer der Wäsche auch
einen alten Rock und Hose
und Weste mitgeschickt, weil
ich sonst zu wenig Platz im
Köfferchen habe. Termin
bekommen wir wahrscheinlich
Sonnabend in 8 Tagen, so dass
ich also Neujahr ... bei Euch
sein werde. .... Ihr mir heute in
8 Tagen nichts mehr zu
schreiben wisst, so ist es nicht
nötig .... etwas derartiges, dass
ich Sonntag in 8 Tagen ....
werde. Weiter wüsste ich für
heute nichts. Lebt deshalb
wohl und seid herzlich gegrüßt
von Euer Euch liebenden Sohn
und Bruder
Siegfried
Tante und Bertha lassen
grüßen
Eben wie ich mit dem Brief
fertig bin kommt Saul und
bringt mir Euere sehr
angenehme Nachrichten. Die
Frage wegen Neujahr habe ich
schon erledigt, wir werden also
... zus. sein, liebe Mama.
Wenn Ihr nicht sehr ..... zu
treffen haben wir noch Zeit.
Ob Ihr mir den großen Koffer
schicken sollt, werde ich noch
schreiben, ich glaube ich bringe
meine Anzüge, Wäsche,
Bücher nicht in meine beiden
Köfferchen.
Es wird Dir gar ... einsam sein
liebe Mama, da die beiden
Schwestern nicht da sind, aber
suche Dir nur recht viel
Zerstreuung zu machen. Ich
habe mich bemüht etwas
besser wie sonst zu schreiben,
damit Du es leichter lesen
kannst, weil die liebe Julie
nicht da ist. Weiter wüsste ich
für heute nichts. Lebe recht
wohl liebe Mama, und sei
nebst allen Verwandten und
Bekannten herzlich gegrüßt
von Deinem
Dich liebenden Sohn
Siegfried
Bertha lässt grüßen.
Cahsel am 18. Jan.
1875
Liebe Mama! Liebe Schwestern!
Euren Brief nebst Paket habe ich
heute Abend erhalten und freut
mich daraus zu vernehmen, dass es
Euch gesund wohl geht, von mir ein
Gleiches.
Da ihr mich fragt ob es mit dem
Prinzen abgenommen hat, so kann
ich Euch nur mit Ja antworten. Ihr
werdet das ganz genau sehen aus
dem was ich jetzt schreiben will,
denn er hat mir gar zu wenig ... in
den 14 Tagen angetan.
Also!
An dem Sonnabend vor 4 Tagen
(14. Jan.) an dem Ihr einen Brief
von mir erhielt etc. sagte er mir um
12 Uhr. Sommer, holen sie mich um
2 Uhr zum Spazierengehen ab. Ich
holte ihn ab, nachdem ich mich
feingemacht hatte, wir gingen in die
Au bis ungefähr ½ 3 Uhr. Was wir
dort sprachen ist weniger für Euch
von Interesse, deshalb übergehe ich
es. Nur etwas. Unterwegs sagte er
zu mir. Also morgen (Sonntag)
Abend kommen Sie aber wieder zu
mir. Darauf ich: So, morgen Abend
um 7 Uhr? Dann er: Ja Sie kommen
jetzt jeden Sonntag Abend um 7
Uhr zu mir.
Also jeden Sonntag Abend jetzt,
wahrscheinlich während 4 - 6
Wochen noch, gehe ich zum
Prinzen, Wie gefällt Euch das?
Also Sonntag (15. Jan.) war ich
beim Prinzen.
Sonnabend darauf (21. Jan.) sagte er
dasselbe zu mir wie am 15. Jan.
(siehe oben) ich ging also um 2 Uhr
wieder zu ihm, und mit dem
Unterschied, dass wir diesmal nicht
ausgingen, sondern ....... (der Prinz
wurde 16 Jahr alt)
Schweizer Käse mit Butter, wozu
wir unsere Brötchen aßen. 9 Apfel
+ Birnen Vergessenhabe ich noch,
dass bei dem Rinderbraten
Nüsschen war. Nachdem alles
gegessen war, hob der Prinz die
Tafel auf. Aber ich sage Euch es war
alles so gemütlich und .... Ihr könnt
es zwar nicht glauben. Das war das
Einzigste wovor ich mich fürchtete,
aber es ging sehr gut alles ab. Wir
sprachen Verschiedenes, so dass die
Zeit rasch verstrichen. Ach, eines
habe ich zu ganz vergessen. Vor
einem jeden Gedeck standen 3
Gläser. Das eine war ... für
Sodawasser .. für Rotwein, das 3.
für Champagner. Ein jeder trank 2
Gläser Champagner. Bei dem ersten
Glas wurde angestoßen. Gegessen
wird gerade so wie bei uns auch, mit
Messer + Gabel. Wir blieben dann
noch ca. 1 Std. bis ¼ 8 zus., dann
erhob sich der Prinz und wir
verabschiedeten uns. Unter anderen
Geschenken bekam der Prinz auch
ein großes Ölgemälde seines Vaters,
des Kronprinzen als er 18 Jahre alt
war. Ich bin also in 14 Tagen 2 x mit
dem Prinzen ausgefahren, ...
ausgegangen, 2 x des Abends bei
ihm gewesen und 1 x und zwar an
seinem Geburtstage habe ich mit
ihm diniert. Schickt das?
Des anderen Morgens fragte mich
der Prinz wie mir bekommen ... etc.
Heimgang ................. Vorigen
Sonntag (30. Jan.) machten wir
einen Herrenabend / Tanzstunde)
........... Ausflug nach ... und liefen
dort Schlittschuh. Da es dort uns
sehr gut gefiel, .... ich für gestern
(Mittwoch) ... Es waren etwa 9
Herren ... Mütter ... Geschwister ...
in 20 Min.... blieben bis 5 Uhr da,
da wurde Kaffee getrunken ..... um 6
Uhr waren wir zu Hause. Ich
amüsierte mich sehr gut
............................
Siegfried
Cahsel, 29.
Oktober 1874
Liebe Mama! Liebe
Schwestern!
Den Brief von Saul habe ich
noch nicht bekommen und
schreibe Euch nur was ich
Euch von hier mitteilen kann.
Ich befinde mich ... wohl.
Hoffentlich auch Ihr.
Mit der Einführung des
Prinzen habe ich Euch schon
voriges mal geschrieben, nun
was sich jetzt ereignet hat. Er
ist so .... man sich denken
kann. Stolz hat er nicht für
einen Heller. Ich bin so
bekannt mit ihm wie mit
jedem anderen. Seine
Behandlung in der Schule ist
beinahe ebenso wie die aller
übrigen Schüler. Heute
(Donnerstag) vor 14 Tagen
ging unsere Klasse spazieren
und der Prinz natürlich mit.
Auf dem Spaziergang ging
auch ich mit ihm .....
geworden. Wir sprachen sehr
viel unterwegs zusammen.
Und als wir in einem
Gasthaus eingekehrt waren,
sagte der Prinz, nachdem er
sich an einen Tisch in der
Mitte des Zimmers gesetzt
hatte, ich solle mich neben ihn
setzen. .....
Am anderen Mittag als ich in
die Schule kam fragte er mich
wie ich zu Mittag gespeist
hätte und als würde .... auf
dem Hof ein.... hinfiel.
Eines Mittags bat er mir ein
Buch an, welches wir an dem
Mittag gerade brauchten
(Lessings Minna von
Barnhelm). Ich dankte ihm
jedoch, da ich eins hatte. Ich
hatte ihn auch schon einmal
geschlagen. Ich lag nämlich auf
der Bank, da faßt mich einer
an den Hintern, ungefähr wie
man es bei einem schönen
Mädchen tut um die Tallie.
Ich will mich umdrehen ihm
natürlich ein Stoß, einen
leichten Schlag zu versetzen,
denke aber doch ich will erst
mal sehn wer es ist, nun da
war es der Prinz da ließ ich
das Schlagen sein.
.... Tages wusste ich eine
Stelle nicht zu übersetzen
einen der neben mir sitzt. Da
kam der Prinz her und erbat
sich ihn zu übersetzen. Ist das
nicht schön von ihm?
Beiläufig er konnte sie selbst
nicht rauskriegen. Neulich
komme oder er komt gibt er
mir in den letzten Tagen
regelmäßig die Hand, was er
nur noch dann und wann
einmal bei einem oder zweien
tut.
Gestern morgen kam er die
Treppe rauf, es stand eine
ganze Menge um uns herum,
da gab er mir ganz allein die
Hand. Heute, Donnerstag
morgen ist von 8 - 9 Religion
ich komme da halt eine Stunde
später, als die Übrigen. Als
ich in die Klasse trete, sagte
ich natürlich zu allen guten
Morgen, da sagt der Prinz,
guten Morgen Sommer legt
sich ganz weit über die Bank
und gibt mir die Hand. Heute
Mittag nach Schluß der Schule
gehen wir auseinander und als
der Prinz weg geht, gibt er mir
ganz allein die Hand und
weiter keinem.
Das ist doof, aber im Ernst ...
Ehre ... hoffe nach diesem ...
....
...
Darauf gingen wir zwei
hinunter auf den Tennisplatz
... und gingen ganz allein, er
und ich während der ¼ Std.
auf und ab und unterhalten
uns, über Politik etc.. als wir
auf ... zu sprechen kommen,
sagte er, der Mann brauche
sich nicht zu schämen. Er
erzählte Witze vom Hofe .....
Ein Beweis dafür wie wenig
Stolz er ist will ich euch aus
seinen eigenen Worten geben.
Es wird ... auch Onkel Moritz
und Herrn Cornelius
interessieren. Der Erzherzog
Peter von Oldenburg hatte
sich in einem Restaurant
flegelhaft betragen indem er
sich auf das Buffet setzte dort
Spektakel anfing etc. und ging
auf die Aufforderung des
Wirtes nicht herunter. Darauf
gab ihm dieser, der ihn nicht
kannte, ein paar Ohrfeigen
und warf ihn hinaus. Da hättet
ihr nur hören müssen wie er
auf diesen Herzog von
Oldenburg, der doch auch
Prinz ist und einstmals
regieren wird und ein
Verwandter von ihm ist,
losge.... sagte unter anderem
es wäre dies ein stolzer
Mensch der auf seine Würde
sehr gebildet ist etc. .....
....
und das wäre auch ganz recht
gewesen, aber weil er doch
Erbprinz von Oldenburg wäre
hätte es nicht gegangen und er
hatte deshalb mir die Sache zu
vertuschen nach dem ... auf
auch Reisen geschickt werden
müssen. So und noch vieles
anderes sprach er. Ich kann
Euch nicht alles drüber
mitteilen, sonst würde der
Brief zu lang werden. Doch
noch eins. Er erzählte mir
einen Witz. Den ich übrigens
nicht verstanden habe. Er
spricht nämlich ... auch
undeutlich und macht zu viel
Gesten ... dabei. Ich lachte
natürlich, als er zu Ende war
trotzdem, ... aus einer
englischen Zeitung und fragte
mich ob ich dieselbe kenne
Ihr werdet ... natürlich nicht
erklären können, ich weiß
auch nicht recht was er damit
meinte.
Das wäre doch so Unrecht
von mir. Ich entschuldigte
mich natürlich doch hatte ich
ihm erst nachdem er vorbei
gefahren war erkannt. .....
Brauche ich wegen Religion
nicht da zu bleiben ... wegging
legte er sich über die Bank
sagte Adieu Sommer leben sie
recht wohl und gab mir die
Hand. Als ich nun beinahe an
der Türe war kam er noch
einmal hinter mir her und
sagte „jetzt paßt auf“. Ich
hatte Sie gestern einladen
lassen mitzufahren aber Sie
natürlich waren nicht zu
Hause, als mein Diener bei
Ihnen war. Ich sagte natürlich
das täte mir sehr leid, er
antwortete, ihm auch, doch
hoffentlich würde ich
nächsten Sonntag (also
Übermorgen den 8. Nov.) zu
Hause sein. Ich antworte ihm,
das würde ich sicher etc. Hm
das macht Euch doch Spaß?
Wie? Übrigens ist es möglich
dass ich Sonntag noch nicht
von .... werde, sondern später
weil mir ja die Ehre die
Einladung zu Teil geworden
ist. Das glaube ich aber nicht,
nachdem was ich Euch weiter
.... mitschreiben werde (Ich
schreibe nämlich alles nach
den Tagen auf) Daß Lasker ?
... mit nach anderen bedeutet
... aus Berlin hier war werdet
Ihr wohl aus den Zeitungen
erfahren haben. Am Montag
Mittag ... (wir haben nämlich
15 Min. Pause zwischen den
beiden Unterrichtsstunden)
fragte mich .... ich wüsste dass
Lasker? Hier wäre. Ich
antwortete „ja“ ....
Er hatte gehört, dass ich gern
Politik treibe. Ich. Es wäre
mein Liebstes, was es auch
ist. Darauf er. Auch er könne
sich nichts schöneres denken.
Nun will ich Euch noch etwas
von ihm überhaupt schreiben,
denn ich glaube es interessiert
Euch sehr davon zu hören.
Wenn ich jedoch etwas
schreibe, was in dem vorigen
Brief stand so wird es .... tun.
Nachdem er also eingeführt
war, und seinen Platz zu
unterst hatte unterhielt sich
unser Ordinarius mit ihm.
Dann sprach er. Ich will Ihnen
nur noch die Schüler der
Klasse vorstellen, mit denen
Sie hoffentlich bekannt
werden. Dann stellte er uns
vor. Es sind uns im Ganzen
17. Wir kommen alle .... Der
Prinz wird von unserem
Ordinarius jede Stunde
drangenommen. Die anderen
Lehrer haben noch nicht die
rechte .... Seine Wohnung ist
dicht neben dem Gymnasium
in der Königstraße. Es ist
deshalb von unserem Hof eine
Treppe auf den Garten der zu
... Haus gehört angelegt
worden auf der er nur
herzugehen braucht um in
seine Wohnung zu kommen.
Zum Frühstück geht er immer
nach Hause. Angeredet wird
er einfach „Prinz“ ohne
Hoheit etc. unser Ordinarius
Dr. Heußner ist wie Ihr aus
der Morgenzeit auch ersehen
haben werdet, Oberlehrer
geworden, was wie ich glaube
hauptsächlich darauf
veranlasst worden ist, dass
der Prinz in unserer Klasse
ist. Für den Privatunterricht
den er ihm erteilt, bekommt er
monatlich 120 ...
Einhundertundzwanzig
Thaler. Er soll nicht sehr böse
darüber sein, doch nun genug
vom Prinz, es wird Euch
hoffentlich hilfreich sein.
Euren Brief habe ich noch
während des Schreibens
empfangen. Ihr müsst mir aber
auch soviel Neuigkeiten
schreiben wie ich. Frau Sankel
gratuliert ... Namen und wenn
sie mich einladen wollten
würde ich zu ... Taufe
kommen. Brief habe ich
empfangen und sage meinen
Dank dafür. Schreibe ihr ja
nicht liebe Mama, dass ich
dafür Geburtstagsgeschenke
kaufte, denn ich brauche es
wirklich. In acht Tagen sicher
könnt Ihr mir wieder
schreiben, dann ist ist Saul? ..
die Wäsche mit ... Laßt aber ja
die Oberhemden steif stärken
und seht die .... ordentlich
nach, denn ich habe jetzt ein
Hemd gefunden an dem es
fehlte. Etwas
Unangenehmeres gibt es für
mich nicht. Auch ich hatte
Brief von Jakob aus
Göttingen, die Sachen sowie
... werde ich besorgen ... geht
es sehr gut. Er kann schon
lachen und krähen wie ein
Hähnchen. .... Elise ist nicht
mehr hier. Eure Liesette
/Lempaque Meile? ….. !
Warum schickt Ihr mir die ….
nicht mehr. Hoffentlich habt
Ihr sie mir alle ganau
aufgehoben. Hebt mir auch,
wie alle ... Briefe besonders
die in denen von dem Prinzen
die Rede ist auf, damit ich sie,
wenn ich nach Rotenburg
komme nachlesen kann. Doch
genug für heute. Grüßt du
Onkel .. ? Tante Bertha,
Kinder, Onkel Israel, H.
Cornelius sowie alle anderen,
die nach mir fragen von mir
und seid herzlich gegrüßt von
Euer Euch herzlich liebenden
Sohn und Bruder
Siegfried
Auch ich sende Euch die
herzlichsten Grüße.
Die liebe Elise ist vorige
Woche abgereist, glaubten erst
ich könnte nicht fertig werden
ohne sie, es geht aber alles
ganz gut, wenn man muß. Ihr
... euch gewiß ... wie
freundlich der Prinz gegen
Siegfried ist. Auch uns macht
es große Freude .....
Cahsel 15. Juni 1876
Liebe Großeltern! Liebe Mama!
Hoffentlich befindet Ihr Euch so
wohl als ich, und wenn ich diesen
Brief schreibe sind alle zus.
vergnügt. Das wird besonders bei
Dir der Fall sein liebe Mama, denn
einmal nach Hamburg zu kommen
und die lieben Großeltern zu sehen,
danach hast Du Dich ja immer
gesehnt. Ich wollte nur ich wäre
auch bei Euch. Dass Du nach
Hamburg verreist l. Mama, habe
ich eigentlich erst ... Brief der l.
Schwestern, die ich gestern Abend
erhielt gehört, ... sagen sie brächten
die zeit auch so ganz gut hin.
Ihr werdet in den letzten Tagen viel
von einem S. aus Wanfried, der mit
dem P. befreundet sein, und in
Berlin sich bei ihm aufgehalten soll,
gehört haben. Zu Eurer Beruhigung
kann ich euch mitteilen, dass dies
alles Erfindung ist. Es existiert kein
Gymnasium.... Wanfried hier, ich
war in dem Artikel gemeint, aber es
war alles erlogen. 2 Tage darauf
war eine Berichtigung der Artikel in
der Neuen Börsenzeitung, in der
alles der Wahrheit gemäß erzählt
ist. Der Verfasser .... dieses
zweiten Artikels ist .....
..im Berliner Palais zugebracht
habe, von mir stand natürlich
nichts drin. ... Mittwoch kam
Onkel S. Geschöffen hierher
zugleich brachte er auch ein
Schriftstück, welches Onkel Julius
ausgearbeitet hatte und welches sie
nach Berlin an die Zeitung schicken
wollten. Ich sagte aber nein, denn
von uns aus sollte nichts
geschehen. Am anderen Tag war
ich auf der Hochzeit, auf der ich
mich beiläufig sehr gut amüsiert
habe, da wurde ich heraus gerufen
und es wird mir ein Exemplar
Neuen Zeitung von Sonnabend
gezeigt, in welcher der vorige
Artikel über mich vollständig
berichtigt ist. Zugleich werde ich
zu Herrn Jakob Wertheim (dem
jüngeren) Sohn das heißt Herrn
Wertheim geführt, der war das ...
zu .. Artikel zeigt und mir zugleich
sagt, dass er Verfasser und
Einsender sei. Er hatte geglaubt es
meiner Mama und uns schuldig zu
sein. Ich bedankte mich natürlich
sehr bei ihm, denn die Berichtigung
war mir sehr lieb, besonders da sie
doch nicht von uns ausgegangen
war. Seht zu, dass Ihr diesen
zweiten Artikel einmal lesen könnt.
Bis hierher könnt Ihr die Sache
einem Jedem erzählen, von hieran
ist sie jedoch nur für Euch als
Niemanden, außer natürlich der
Mama ... etwas davon gesagt. Am
folgenden Morgen sagte ich dem
Prinzen ich möchte ihn allein
sprechen, denn ich wusste er
würde doch etwas davon erfahren
müssen und dann sollte es doch
von mir ausgehen. Ich erzählte ihm
sodann den Inhalt beider Artikel
und betonte dabei, dass ich weder
von dem Einen noch dem Anderen
etwas geschrieben hätte. Er sagte
davon wäre er überzeugt, und es
wäre ihm lieb, wenn er dieselben
einmal lesen könnte. Ich brachte sie
ihm Mittags mit und als er den
ersten (den Ihr mir geschickt habt)
durchlas sagte er, als er an die Stelle
kam, dass mein Name in den
Briefen nach Berlin eine Rede
gespielt hatte, das wäre wahr, dass
sich seine Eltern immer nach mir
erkundigten, das andere wäre
natürlich erlogen. Ich sagte ihm nun
nochmals, dass ich von Beiden
nichts wusste und es wäre mir lieb,
wenn ich dasselbe dem Herrn
Professor sagen könnte, .... gewiss,
das könnte ich tun, ich möchte um
4 Uhr mit ihm gehen. Das tat ich,
ich wurde in den Salon geführt, der
Prinz ging erst in ein anderes
Zimmer, sprach mit dem Professor
und dieser kam dann allein in den
Salon, Ich sprach ... mein Bedauern
ausdrücken über die Artikel, die in
den Zeitungen gestanden hatten,
und die mir sehr unangenehm
waren. Er sagte, das könne er nicht
einsehen wie sie mir unangenehm
sein könnten und ich erwiderte,
ihm deshalb, weil der Glauben
entstehen könnte, sie gingen von
mir aus, und das wollte ich hiermit
bestimmt erklären, weder mit dem
einen noch dem Anderen stände ich
im geringsten Zusammenhang oder
wäre dessen Urheber. Darauf
sprach er: darüber könnte ich
beruhigt sein, daran hätte Niemand
gedacht und es würde Niemand
gedacht haben, dann verabschiedete
ich mich. Damit ist nun die Sache
bereinigt? Die für mich sehr
unanangenehm werden könnte, weil
dadruch ... entstehen könnten. Also
von diesem wird Niemanden etwas
gesagt! Hebt den Brief sorgfältig
auf, da ich und ihr ... bewahren
willl Sonntag Mittag war der
Diener des Prinzen bei mir Jacob
W ... Sohn des H. Abraham W... Er
kam während der Hochzeit mit der
.... und zeigte mir den Artikel, sagte
zugleich ... es Dir l. Mama und uns
schwierig gewesen zu sein. Es ist
doch sehr hübsch von ihm. Am
anderen Morgen erzählte ich dem
P. den Inhalt der beiden Artikel, da
ich wusste er würde es doch
erfahren, so sollte es auch von mir
zuerst geschehen, von hier an sollt
Ihr aber gar nichts weiter erzählen,
wir behalten jetzt alles jetzt hübsch
für uns, denn ich habe wie ... die
letzten Zeitungsgeschichten für
mich wegen des ... ablaufen
konnten. Er war sehr böse über den
ersten, doch sagte er es sei wahr,
dass sich seine Eltern immer nach
mir erkundigten. In dem Artilel
stand eine ... dass der Herr Sommer
in den Briefen zwischen Berlin ...
eine Rolle spielten. Ich sagte ihm
dann, es käme uns hauptsächlich
darauf an ihm zu sagen, dass ich
weder von einem noch anderem
etwas wüsste, und es wäre mir
lieber, wenn ich dasselbe dem H.
Professor sagen könnte. Er sagte ...
ich könnte auch ...Schule mit ihm
gehen. Ich tat das und als ich dem
Professor gesagt habe, dass ich der
Urheber von ... wäre sagte er
darüber könnte ich mich
vollkommen beruhigen, davon
wurde hier .. gedacht haben.
Am Sonntag Vormittag war der
Bedienstete bei uns um mich nach
Wilhelmshöhe (wo der P. jetzt ist)
einzuladen, doch war ich nicht zu
Hause, wegen der Hochzeit, auf der
ich mich übrigens sehr gut amüsiert
habe.
Donnerstag Mittag sagte mir der
Prinz ich möchte um 1 Uhr zu ihm
kommen, ich ging hin und wir
lernten zus. Wir gehen jeden
Morgen auf und ab und sprechen
zus. über manche Dinge, die er und
ich zu .... bekommen. Deine
Besorgnisse l. Mama, wegen deren
mir Julie schrieb sind ....
Euch liebe Großeltern hatte ich vor
14 Tagen beinahe besucht, ich war
... in Fritzlar. Doch etwas Euch
darüber die l. Mama schon erzählt
haben. Ich hatte Besuch von Onkel
und Vetter .. aus Göttingen wegen
der Angelegenheit mit dem .. Grüßt
Onkel Selig, Tante und die .
L Wie geht es Fernando? Grüßt
auch noch besonders das l. .. Es ist
½ 7 Uhr und ich muß in die Schule,
lebt deshalb recht wohl und seid
herzlich gegrüßt von Euer Euch
liebenden Enkel und Sohn
Siegfried
Geliebte Großeltern! Liebe Tante!
Schon wieder muss ich um
Entschuldigung bitten, dass ich erst
heute einmal meine Großeltern
Euch schreibe, es ist weiter nichts,
ich bin zu eine faule Schreiberin,
ich habe kein Sitzfleisch. Von der l.
Tante ... werdet Ihr erfahren haben,
dass wir gottlob alle gesund sind
und dieses ist die Hauptsache. Wie
mir die l. Tante erzählt hatte, so
ging es Euch meine l. Großeltern
recht gut und wäret Ihr wohl
munter und fidel und Du meine l.
Großmutter sähest achtzehnjährig
aus. Wie ist es denn, wollt Ihr Du
mein l. Großvater und Du meine l.
Großmutter diesen Sommer uns
nicht besuchen? Ihr würdet mir
eine große Freude bereiten. Jetzt
hättet Ihr die schönste Gelegenheit,
wenn Tante Hannchen wieder nach
Rotenburg verreist, so könntet Ihr
mich l. Großeltern hübsch
besuchen und gute Reise geschafft
bis hierher, doch l. Tante würde ich
auch einladen, ich habe nur keinen
Platz und wenn Ihr dann einige
Wochen bei mir gewesen seid, dann
reise ich mit euch nach Rotenburg.
Ich glaube die Hochzeit von
unserer l. Schwester Elise wird
wohl doch nicht diesen Sommer
sein, ich habe wenige Briefe von
meinen Eltern gehabt, wie sie mir
schreiben ginge es von Tag zu Tag
gottlob und ... tausendmal mit
jedem Tag besser ... ich mich mal
nach Hause fahren, könnt Ihr
denken, ich würde zu gern mal
meine gute l. Schwester Elise
sehen, sowie meine l. Eltern und
andere Geschwister, allein mein l.
Mann will es durchaus nicht leiden,
dass ich reisen soll, ich habe ihm
schon so oft darum gebeten, mich
nach Hause zu lassen, aber er sagt,
wenn die Eisenbahn direkt nach
Volkmarsen ginge, würde er es mir
erlauben, aber mit der Post zu
fahren gäbe er nie und nie zu, ich
habe jetzt nach Hause geschrieben,
ich hätte keine Ruhe bis ich erst zu
Hause gewesen bin. Gern hätte ich
Euch mal meine Großeltern Euch
überrascht und Euch besucht, wenn
nur das eklige Postfahren nicht
wäre, so entschuldigt Ihr mich
dafür und kommt zu mir. Ich
möchte Euch gern mal sehen l.
Großeltern. Onkel Simon war
vorigen Sabbat hier und lud mich so
dringend ein, ich möchte ihn
besuchen, sie kämen erst nicht
mehr d.h. die Tante bis ich dort
gewesen wäre. Da sagte mein
Schwiegervater ich dürfte nicht
reisen, der Onkel hat dann gleich
seine Witze bereit, darauf sagte er:
Nun ich möchte wirklich
Liebe Urgroßeltern ich grüße ...
Euch herzlich Euer ....
Cassel am
26. Jan. 1877
Liebe Mama! Liebe
Schwestern!
Eure Gratulationskarte
habe ich empfangen und
ich dank Euch für Eure
Glückwünsche, ich ...
schon Brief von
Göttingen, Hannover ...
von ...burg noch nicht,
Ihr könnt Euch denken in
welcher Freude ich bin,
einmal, dass die
Gymnasialzeit, so schön
sie auch stellenweise war,
ab ersten ... dann dass ich
-euch nun gesund und
wohl bald sehen werde.
Onkel Jakob hat mich
sehr dringend nach
Hannover eingeladen, ich
habe ihm geschrieben,
dass ich jetzt noch nichts
darüber Lust ... ich
möchte es so einrichten,
wie es für mich am besten
passt. Ich werde nun
während dieser Zeit nicht
zu ihm reisen, einmal weil
ich keine Lust, dann weil
ich keine Garderobe dazu
habe, ich werde ihm
deshalb in Rotenburg
schreiben, dass ich
nächste Pfingsten ....
Student ... werde.
Ausführlicher über das
Examen werde ich Euch
mündlich berichten. Nur
über die Entlassungsfeier.
Diese war nämlich sehr
feierlich. Der General mit
Gemahlin und Töchtern,
Hinzpeter, der Ober ...
von Ende, der Polizei ...
der Oberbürgermeister,
die Spitzen der Lehrer ...
waren zugegen.
Alles ... mündlich.
Über den Prinzen habe
ich Euch aber sehr ...sehr
erfreuliches zu erzählen.
Erst im allgemeinen sagte
er .... Tage. Alles was
beim Abschied ... sollte
....... Am Dienstag, als ich
schon weggegangen war
um 3 Uhr .... zu gehen,
wurde ... geschellt ...
Prinz ist da, Johanna
hatte ihm geöffnet. Der
Prinz fragte ob Herr
Sommer nicht zu Hause
sei, Johanna ... ob sie
nicht wüsste wo ich sei,
sie antwortete nein.
Darauf er wörtlich: Ich
bin gekommen ihm....
Abschiedsbesuch zu
machen, ich bin Prinz
Wilhelm von Preußen!
Johanna verbeugte sich
darauf, was sehr richtig
von ihr war ... Was sagt
ihr dazu? Es soll noch
ein Gymnasiast, ja außer
unser Direktor ....
Ordnung ... General ...
Kassel sagen, der Prinz
hätte ihn besucht ...
lichen Abschiedsbesuch
gemacht. Ich sagte ihm
nachher, dass ich es
dauerte, dass ich nicht zu
Hause war, ebenso wie
ich ihm .... ein Album
welches wir ihm hatten
machen lassen und
welche ... alle unsere ...
enthielt. Die
Deöputanten? Bestand
und dem Obersten, dem
Mittelsten, dem
Untersten (Clepper,
Langemann, Gnikel) der
Prinz ... mich ... Abends
... rechnung zu gegen zu
sein, das wollte ich
jedoch nicht, da ich erst
dazu gehörte, er sagte mir
dann ... ich etwas ... das
tat ich dann auch, und als
ich kam war der Prinz
noch nicht da, so dass ich
doch zugegen war, als das
Album übergeben wurde
..... Euch in Rotenburg
beschreiben.
Am Tage der Entlassung
nahm er mich mit ....
Fürst... und sagte mir,
ich sollte.... von Prinz
Heinrich und General
gratulieren lassen. Als ich
... kam sagte der General:
Mein lieber Sommer ich
gratuliere ihnen, ebenso
Prinz Heinrich. Der
Abend war dann ....
.....
er würde eine kleine Rede
halten ....
darauf wurde dann
natürlich ....
der Prinz sagte etwa
folgendes ....
....
mal für die herrliche
Aufmachung. Wir hatten
es gesagt, ich sollte bei ...
dass gerade Hochzeitstag
seiner Eltern wäre und
sollte diese leben lassen,
wollte mir sagen wenn ich
sprechen. Wir saßen
nämlich zur Rechten ...
saß der Direktor, zur
Linken unser Primus (das
war doch
selbstverständlich) und
daneben hatte er mich
setzen lassen. Nun gebt
acht welches Pech ich
hatte. Nach dem ...
sprach der Direktor und
lässt ... Kronprinzen und
Kronprinzessin ... der
Prinz mir sagen kann,
dass ich sprechen solle.
..... auf und sagt, der
Prinz selbst solle leben,
beides hatte ich tun
wollen. Nun sagte ich der
Prinz könnte ... darauf
sagte er mir, ich sollte ....
leben lassen. Ich glaubte
anfangs, das dürfe ich
doch nicht tun, doch er
sagte ich sollte..... Ich
sagte ungefähr folgendes.
Nachdem der Direktor die
Namen der Lehrer ...
glaubte ich auch ...
sprechen. Wir freuten uns
über die Worte, der
Anerkennung ... und
seinen Aufenthalt, unter
uns gesrochen hofften ....
im Leben gedankt würde
.... freundschaftlich
benehmen.... Wir wollten
auf Dank ..... sein
wollten. Nachdem nun
auf der .... getrunken ......
So ungefähr sprach ich.
Der Prinz stieß darauf
mit mir ... an. Ebenso
Prinz Heinrich ....
Direktor sagte, ich hätte
sehr nett gesprochen, ....
geredet hatte .... darauf
wurde .... Dinner
aufgehoben und jeder von
uns bekam die ..... Prinz
auch mit nach Rotenburg
.... werden. Dann
verabschiedeten wir uns.
Ich werde Euch noch viel
mündlich berichten
......müsst Ihr wissen. Der
Prinz hat mir nämlich am
Tag ... Abreise ein Buch
geschenkt. .... folgende ....
geschrieben.
Meinem lieben
Kameraden und
Schulfreunde
S. Sommer
Prinz von Preußen
Cassel am 18. ... 1877
Keine einzige hat außer ...
etwas von ihm
bekommen. Was sagt Ihr
dazu? Auf dem Bahnhof
fiel niemand Prinz weil
... fürchtet, er könne
sonst zu viel ? Heinrich
bleibt bis Ostern noch
hier, er hat mich
aufgefordert, vor meiner
Abreise ... zu sagen, und
mir sein ...... Ich kann
also auf meine .....
Geburtstag .....
Soeben bekam ich Euren
Brief. Ich danke Euch
allen nochmals herzlichst
für Eure Gratulation, ich
hoffe, es wäre auch in ....
Es freut mich, dass mein
Bild Euch gefällt hier
wird es auch für gut
gefunden. Bei Heffas ?
hatte ich jedoch gesagt,
dass ich ... bestanden
hätte. ... Heffas ? war
nicht zu ... schickte mir
aber auch ... eine Karte.
Das ist doch nett? Das
Geld ... wahrscheinlich
nicht schicken, ich werde
mir dann in Rotenburg
borgen. Es schadet nichts,
wenn es die letzten Tage
etwas mehr kostet, das
kann ich nicht ändern ....
in Acht, ich bin noch
immer des Abends nicht
... nach Hause gekommen
....... jedenfalls nächste
Woche, ich schicke Euch
vorher eine Karte!
Vielleicht Dienstag oder
Mittwoch. Gewiß werde
ich Abschiedsbesuche ....
den Lehrern, Fam.
Rosenberg H...
Rockwitz? Machen.
Ich hoffe Ihr werdet alles
hübsch für mich in
Bereitschaft setzen. Eine
Gans muß ich haben, das
habt Ihr mir versprochen
in der ersten Woche
brauch es jedoch nicht zu
sein. Nun lebt alle recht
wohl! Ich hoffe, dass
Euch dieser Brief gesund
und vergnügt antrifft. Mit
herzlichen Grüße an alle
Rotenburger, die sich für
mich .....
Herzlich lieber Sohn und
Bruder
Siegfried Sommer
Gymnasialoberterzianer
a.D.
Berlin am 6. Jan. 1879
Liebe Mama! Liebe
Lisette!
Entschuldigung, dass ich
Euch erst heute schreibe,
aber da meine Karte Euch
ja mein wohl bereits
gemeldet hat, so glaubte
ich so lange warten zu
sollen, bis ich Euch auch
wieder angenehmeres
vom P. berichten könnte.
Ich hoffe, dass es Euch
gut geht.
Soeben habe ich meinen
Abschiedsbesuch beim P.
gemacht. Von meinem
vorigen Besuch, zu dem
ich den Casseler
Bekannten Brauneck
mitgenommen hatte, weiß
ich nichts hinzuzufügen,
als dass er uns
aufforderte weiter zu
kommen, und dass wir
gratulieren, da wir uns
denken könnten,
Mittwoch sei er zu
beschäftigt. Mittwoch
schrieb ich auch zur
Gratulation ... P. und
Kronprinz.... und
Sonnabend wiederholte
ich mit Brauneck den
Besuch. Zu meinem
Bedauern war der Prinz
jedoch krank, er lag zu
Bett. Heute ging ich
deshalb wieder hin, um ...
fragen ob ... P. noch
unwohl sei und wann er
abreiste. Das wussten sie
nicht. Da machte ich
schnell zu Haus Lisette,
so dass ich um ½ 1 Uhr
wieder da war. Ich hatte
es auch Braunecks gesagt.
Wir rasant empfing und
P. das Gesicht ganz
umwickelt, er hatte
nämlich Geschwüre am
Ohr, wir unterhielten uns
lebhaft, auf einmal klopft
es an die Tür. Der
Kronprinz. Wir sprangen
auf, er fragte gar nicht
nach ... glaubte ich jedoch
er wusste, dass wir da
waren unterhielt sich
einige Minuten, fragte
nach dem Studium usw.
gab uns die hand und ging
dann weg. Wir
unterhielten uns weiter,
auf einmal kommt die
Kronprinzessin. Sie war
ganz in schwarz, so
einfach, dass es sich gar
nicht beschreiben lässt,
das Haar ganz glatt, sie
sagte ... hätte mich ja
schon vorgestellt ... usw.
Beim Weggehen gab sie
dem P. einen Kuss
(gerade wie wir auch liebe
Mama). Wir blieben
noch, verabschiedeten
uns dann, ... er ja nun
bald abreist, und er sagte
also im Frühjahr sehen
wir uns wieder. Als ich
auf die Uhr sah war es ½
4 Uhr, da kannst Du Dir
denken, liebe Mama, wie
freudig ich nach Hause
ging und wenn ich auch
während der Ferien öfter
gejammert habe ( ... nur ...
sonst ... ich es euch nicht
schreiben) bin ich nun
doch froh, dass ich hier
blieb, besonders, da ...
jedoch jetzt ... haben die
Colleg.... begonnen. Ich
habe nur daran gedacht,
wie wäre es, wenn ich
nächsten Sommer in
Bonn studierte? Der ...
nämlich das Wort fallen,
warum ich nicht in Bonn
studierte. Als ich aber
darauf zurückkam, schien
er mich nicht zu
verstehen. Schreibe aber
nicht das Geringste
hiervon nach Göttingen
usw. Ich denke nämlich
so. Ich bleibe hier, bis
ende des Semester... P.
wieder nach Berlin
kommt, mache ich ihm
wieder einen Besuch.
Wenn er dann etwas sagt,
gehe ich vielleicht nach
Bonn, wenn aber nicht
nach Göttingen, denn da
spar ich viel -Geld und ist
auch für meine Studien
besser. Was nun Eure
Reisepläne betrifft muss
ich sie unter den
Umständen billigen. Du
reisest als dann liebe
Lisette, in einigen Tagen
nach Cöln. Ich hoffe, dass
Du Dich gut einrichtest.
Was wird denn aus mir,
liebe Mama, am Ende des
Semesters? (Mitte
März) Denn dann bist
Du doch in Cöln. Doch
das hat noch Zeit. Ich
habe die Ferien sehr nett
verbracht. Am
Weihnachtsabend, war
ich wie schon geschrieben
bei Wellriks?, ein schöner
Weihnachtbaum brannte,
sie beschenkten sich sehr
und ich bekam eine sehr
hübsche ...
Taschenlaterne, und
mußte als ich nach Hause
ging einen solchen Packen
Weihnachtskonfekt
mitnehmen, dass ich
heute noch davon habe,
dass fein ... wurde ist
selbstverständlich. Für
Silvester war ich zu
Klepphofs? Geladen,
aber da Rosenbaum nach
Hannover reisen musste
(er hat mich mehrmals
gebeten ... so schrieb mir
Frau ... wenn ich etwas
besonderes vorhätte, sei
ich meines Versprechens
entbunden (Obgleich ich
nichts hatte, ging ich
natürlich nicht hin) Sie
erwarteten mich aber
bestimmt Sonntag
(gestern zu Tisch). Ich
habe vergessen zu
schreiben, dass ich am 1.
Weihnachtstage bei ihnen
zu Tisch war. Für den 1.
Jan. bekam ich von
Wellichs ... eine
Einladung zum Dinner ..
Uhr. Außer mir waren
noch 4 Herren und 4
Damen da, denn Wellichs
und ihr kleiner Bruder da.
Es war ein
außerordentliches Dinner,
wir blieben bis gegen 10
Uhr. Sonnabend machte
ich einen Besuch, traf sie
aber nicht. Am Abend
bekam ich noch eine
Rohrpostkarte, dass ich
auch bestimmt Mittags
käme, und als ich hinkam
fand ich, dass da auch ein
feierliches Dinner
stattfand bei dem es ....
13-16 Ich habe mich
brillant amüsiert und das
Dinner ... ganz
vortrefflich, Rippe,
Bohnen, Majonäse 2
Gemüse mit warmen
Rostbeef und ... sehr
feines Geflügel ...
Cognacs, Dessert, Eis,
verschiedene Weine und
Champagner. Es war alles
vorzüglich. Was sagt Ihr
dazu? Euren Brief haben
sie erhalten ...musste ich
es mit .... Berliner
Verhältnisse?, Politik, die
Attentate usw. Ich
schreibe noch nichts
hierüber, da es ... nicht
für Euch interessant ist
usw. oder von mir einen
Brief anvertraut wird.
Nachdem ich von 12 Uhr
bis nach 1 Uhr da
gewesen war, wurde ihm
gemeldet der Wagen fuhr
vor und er musste mit
seiner Schwägerin aus
Memingen Einkäufe
machen.
Er sagte, er hätte sich
sehr gefreut, dass ich ihn
besuchte, ... ich wäre ihm
sehr dankbar, dass er
mich empfangen hätte
und er bliebe noch etwa
14 Tage hier, ich möchte
ihn noch einige Male
besuchen, um dieselbe
Zeit treffe ich ihn am
besten. Ein anderer
Casseler hatte mich
gebeten ... zu erwähnen,
das tat ich natürlich, ... ..
ich ja mitbringen. Bist Du
nun froh, liebe Mama,
dass ich in Berlin
geblieben bin? Ich bin nun
mal froher noch als
früher. Er ist doch ein ...
Kerl, so gemütlich hatte
ich es mir nicht gedacht,
er ist ganz genau wie
früher (Königl. Hoheit
habe ich ihn gar nicht
angeredet, es ging gar
nicht. Nun ist aber mein
ernstester Wunsch, dass
in Rotenburg niemand
etwas davon hört, außer
... es ginge Onkel ..
Cornelius. Allen anderen
sagt nur, ich wäre gar
nicht bei ihm gewesen.
Nach längerer zeit
erfahren sie es noch früh
genug. Ich schreibe heute
nach Göttingen, gestern
hatte ich Brief on Onkel
Simon ... Cöln, Hannover
Es gefällt mir überhaupt
sehr gut in Berlin. Ich war
im Opernhaus ... die
Meistersinger ... am
selben Abend war der
Kaiser und die
Kronprinzessin darin,
dann war ich im
Schauspielhaus ...
wirklich ganz großartig
gespielt wird. ....
Konzerten ... usw.
Vorigen Sonntag war ich
von einem studentischen
Verein, in welchem ich
Bekannte zur Weihnachts
... geladen. Es fanden
Aufführungen,
Vorlesungen usw. statt.
Ich blieb bis gegen 3 Uhr
(Morgens). Am Sonntag,
ehe ich noch einen
Gegenbesuch bei
Wellrichs habe machen
können, denn ich wollte
doch ebenso .... fein sein
wie sie, erhielt ich von
ihnen eine Einladung zu
Tisch, es war wirklich
wieder großartig fein, das
müsst Ihr sehen, nach
Tisch .... eingespielt, als
ich aber gegen 7 Uhr
gehen wollte, hieß es, ich
möchte auch den Abend
dableiben und den Tee ...
trinke. So fein habe ich
noch keinen Teetisch (ich
meine mit dem was drauf
wahr) gesehen. Sie haben
eine prachtvolle
Wohnung und .... Im ..
Salomons ? usw. war
ich auch noch. Also Ihr
seht an Vergnügungen
fehlt es mir nicht. An die
lieben Großeltern hatte
ich einen besonders
deutlich geschriebenen
Brief geschickt, ehe Ihr es
mir schreibt. Vorige
Woche hatte ich von
Onkel Simon Brief,
gestern Abend von Onkel
Julius ... (6 Seiten)!
Schreibt Ihr aber nichts)
Sie freuen sich mit den
von Dir überschickten
Sachen. Auch von Jacob
hatte ich einen Brief und
war auch bei Eisenberg.
Lischen ist hoffentlich
wieder usw. denn sonst
wäre es doch gerade um
diese zeit eine große Last
für euch. Meine Hose
kann ich noch nicht
schicken, da sie noch
ganz ist. Wenn Lieschen
.. ist, schicke ich auch
etwas Wäsche mit, sonst
soll ich wohl nicht? Geld
brauche ich nicht sehr viel
(ich habe mir von Onkel
Simon 200 M kommen
lassen und dann die 100
von Rotenburg) da ich ja
nur für Essen ... ausgebe.
Du kannst ja gelegentlich
noch ... schreiben, ich
ließe mir hoffentlich nicht
zu viel Geld schicken, da
ich von Dir auch bekäme,
liebe Mama, sonst
meinen sie es kostet uns
nichts. Mit meinem
Anzug angepasst, er ganz
gut, da ich für die Woche
meine gewöhnlichen und
Sonntags nur bei
Einladungen ... trage.
Über Deine Rotenburger
Neuigkeiten freue ich
mich immer, hat Lisette
seit ... Besuch ..
Cornelius Euch ... gar
nicht. Onkel Julius ....
dass sie sich sehen drauf
.. wieder nach Göttingen
kommen. An Julius Heß
habe ich vorige Woche
eine Karte geschickt. Ich
hoffe, dass sich unsere
Briefe nicht kreuzen.
Weiter wüsste ich heute
nichts.
Grüßt die Rotenburger
von mir und sei Ihr ...
gegrüßt von Eurem Euch
herzlich liebenden Sohn
und Bruder
Siegfried
Liebe Mama! Liebe Schwestern!
Cahsel
26. Nov. 1874
Euren lieben Brief habe ich durch
Onkel Moritz erhalten und habe
mich ebenso so sehr damit gefreut
als auch darüber den Onkel so
unvermutet zu treffen. Er war hier
bei uns und des Abends war ich bei
Bertha? (NB Onkel hat mir 2 ... 7
½ Lgr geborgt. Nun vom Prinzen.
Kleinigkeiten und überhaupt so
genau wie früher werde ich Euch
nicht mehr schreiben, denn das
würde zuletzt ermüden. Da ihr
wisst, dass er meistens seine
Mütze neben meine hängt, oft
sagen die anderen .... neben mir ...
wenn ich komme mir die Hand gibt,
wenn ich gehe mir die Mütze bringt
etc. an dem Freitag bevor wir ...
fuhren, gingen wir in der freien
halben Stunde auf und ab und da
sagte er, wir kamen so darauf, die
meisten Juden in Berlin grüßten ihn,
er konnte sie auch sehr gut leiden.
Darauf sagte ich. Es sind ja auch
gute Leute. Da machte er einen
kleinen Diener, sah mich an ... und
sagte: Ja gewiß. Beim
Nachhausegehen gab er mir die
Hand und sagte: als auf
übermorgen, dann besann er sich
und sagte ja wir sehen uns ja noch.
Sonnabend sagte er mir Bringen Sie
sich aber einen tüchtigen Czonlum
(Stock) mit und beim Weggehen:
also morgen um 2 Uhr. Ich war
natürlich rechtzeitig da. Der Diener
fragte nach meinem Namen, meldete
mich an und ließ mich dann
eintreten. Die beiden Prinzen und
Dr. Hinzpeter (ihr .... ) standen an
der Tür. Der Prinz Wilhelm gab mir
die Hand, sprach mit mir und ließ
mich dann mit in sein Zimmer
gehen. Euch die Zimmereinrichtung
etc. zu beschreiben, würde zu
weitläufig sein. Ich werde es Euch
daher mündlich erzählen. Nach
einiger Zeit gingen wir dann
hinunter und setzten ns in den
Wagen. Der Prinz auch ich saßen
hinten, er ließ mich zuerst
hineinsetzen. Dr. Hinzpeter fuhr
selbst (Es war natürlich doch noch
ein Diener im Wagen). Wir fuhren
bis Wilhelmshöhe, stiegen dann aus
und liefen dann ungefähr 2 Std. wo
uns der Wagen wieder abholte.
Unterwegs sprachen wir von
Allerlei. Er erzählte von der
Berliner Synagoge und sprach er
wollte auch die hiesige einmal
besuchen. Ich sollte, später, wenn
er wieder dort wäre, ihn einmal in
Potsdam besuchen. Ich sagte: Da
würde er mich sicher nicht mehr
kennen. Darauf er: O gewiß, wir
bleiben ja noch 2 Jahre zus.
Außerdem sagte er auch es wäre
schön, wenn wir diese 2 Jahre
immer zus. bleiben und später zus.
... So verstrich die Zeit und als wir
wieder vor dem Hause angekommen
waren, verabschiedete ich mich,
wobei er mir die Hand gab. Ich muß
nun etwas erzählen was jedoch nur
für euch ist, und was Ihr keinem
anderen sagen sollt. Es fragte den
Prinzen einer aus einer anderen
Klasse mit wem er am meisten
verkehrte, worauf er mich nannte
und meinte unter anderem, ich wäre
ein witziger Kopf!
An einem der folgenden Tage als ich
kam war er schon da und sagte mir
dann er hätte mich mit brennender
Sehnsucht erwartet. Am folgenden
Tag hatten wir ein .... aufbekommen
.... untereinander durch, da kam er
zu mir, sagte sein Lehrer hätte es
schon mit ihm durchgegangen, er
wollte es mir ... mit ... durchgehen.
Als ich am anderen Morgen kam,
legte er die Hand auf mich und
sagte, er hätte mir etwas zu
erzählen. Darauf gingen wir auf und
ab und er sagte mir dann, dass er
einen katholischen Lehrer auf
unserem Gymnasium gegrüßt hätte,
schon zweimal, und dieser hatte
nicht gedankt, er glaubt das wäre
wegen des Kirchenstreites. Ich
sagte ihm das wäre eine furchtbare
Grobheit etc. und so gingen wir
spazieren. An anderen Morgen
sagte er mir er hätte mir etwas
mitgebracht und da gab er mir dann
Predigten von einem Berliner
Rabiner. .... diesem zur
Konfirmation erhalten hatte zu
lesen. Er sagte mir ich könnte sie so
lange behalten, wie ich wollte. Erst
vorigen Montag habe ich sie wieder
mitgebracht (Onkel Moritz habe ich
sie ja gezeigt). Der Rabiner heißt:
Landsberger. Vorigen Freitag kam er
wieder zu mir und sagte: Sommer
nachher habe ich ihnen etwas
zusagen. Er kam darauf zu mir und
fragte mich, ob ich morgen mit ihm
ausfahren wollte, es wäre der
Geburtstag seiner Mama. Ich
begrüßte dies, und er sagte mir, die
Uhr wollte er mir am folgenden Tag
bestimmen. Sonnabend fragte er
mich dann nun wann wir .... Der
Doktor wollte etwas früher
ausfahren. Ich sagte natürlich, er
solle nur bestimmen. Ich wäre für
immer bereit. Darauf er: Nein, nein
wir wollen uns ganz nach Ihnen
richten, übereilen sie sich nur nicht.
Da konnte ich natürlich nichts
anderes sagen als um 12 Uhr aßen
wir. Darauf er: Dann können Sie ja
wohl um 1 Uhr bei mir sein. Das
begrüßte ich. Ich eilte nun nach
Haus und machte, dass ich fertig
wurde, schluckte ein wenig Suppe
hinunter und spornstreichs gings
nach dem Prinzenhaus. Als ich
hinkam bekamen sie gerade ein
Ständchen von der Musik gebracht
(wegen des Geburtstags seiner
Mama der Kronprinzessin). Darauf
führte er mich wieder in sein
Zimmer, zeigte mir dort ein großes
Prachtwerk und sagte dann ich
könnte es ja einmal, weil wir ja
fortgehen wollten, zu Hause
ansehen. Ich sagte nun zum
Nachhausetragen wäre es recht zu
schwer. Darauf er: Nun dann werde
ich es Ihnen natürlich schicken. Wir
saßen wieder allein in dem Wagen
und unterhielten uns. Er sagte, dass
er Weihnachten nach Hause ging
Wir fuhren wieder bis
Wilhelmshöhe .... zusammen. Es ist
doch ein hübsches Gefühl, wenn
man so breit neben einem Prinzen,
der später einmal unser Kaiser
wird, sitzt und durch die Stadt
fährt. Wir fuhren diesmal nicht
zurück, sondern gingen den ganzen
Weg über Wilhelmshöhe nach
Kassel, beinahe 3 Std. Für die
Prinzen war das Gehen eine
Delikatesse, aber ich dachte, könnte
ich nur fahren. Als ich mich nun
verabschiedete sagte Dr. Hinzpeter:
Sie werden sich doch nicht
erkälten? Der Prinz sagte
Aufwiedersehen Montag und gab
mir die Hand. Ich bin also innerhalb
14 Tagen zweimal mit dem Prinzen
ausgefahren (was bis jetzt noch
keinem einzigen passiert ist) und
zwar einmal an dem Geburtstag der
Kronprinzen was doch eine
besondere Ehre ist.
Daß der Kronprinz seit Dienstag
Nachmittag hier ... werdet Ihr wohl
aus den Zeitungen erfahren haben.
Gestern Nachmittag um ½ 4 Uhr
ging der Prinz aus der Klasse weg
um seinen ..... abzuholen und um 4
Uhr wir auch hin. Als wir
dastanden trat unser Ordinarius zu
uns und sagte wann der Kronprinz
morgen zu uns kommt? Daraus
konnten wir natürlich schließen,
dass er kommen würde. Heute
(Mittwoch) Morgen kam der Prinz,
trat zu mir und sagte .... Des
Nachmittags nämlich, ich weiß
nicht ob ich es schon geschrieben
habe, ist keine Freiviertelstunde
mehr. Da sagte er mir dann auch .....
kommt um ¾ 2 Uhr. Nun war es
also sicher. Um ¼ 2 Uhr kam dann
auch der Kronprinz, der General
Gattberg .... Prinz Wilhelm, Dr.
Hinzpeter, Prinz Heinrich (der
jüngere Bruder des Prinzen
Wilhelm) und auch der Direktor.
Darauf begann der Unterricht. Der
erste der dran kam war Jemand den
Ihr nicht kennt und .....
Cahsel am 14. Jan. 1875
Liebe Mama! Liebe Schwestern!
Sehr erfreut war ich und Euren
Brief den ich soeben erhielt zu
erlesen, dass Ihr euch gesund
wohl befindet, was ich auch von
mir mitteilen kann. Da ich mir
nun denken kann, dass Euch der
vom nächsten Spaß macht und
interessiert will ich sogleich von
der Godela hohen Person R
anfangen.
Vorigen Sonntag also zog ich
mich erst des Abends ordentlich
an, wobei mir die liebe Johanna
hilfreich war, dann ging ich zum
Prinzen. Unten warteten schon
die beiden anderen, und dann
gingen wir zus. hin. Das Haus
war glänzend erleuchtet, unten
... in dem Vorzimmer. Hier war
der Portier in großer Uniform,
ließ sich unsere Namen nennen,
meldete uns an. Dann führte er
uns in den Salon. Hier war Prinz
Wilhelm, Heinrich und Professor
Hinzpeter. Wir machten
gegenseitig jeder drei Diener.
Dann ging der Prinz mit uns in
sein eigenes Zimmer, welches
sehr schön .... war. Der Prinz
war in großer Gala, hatte eine Art
Frack an und weiße Weste. Prinz
Heinrich kam den ganzen Abend
nicht wieder. Auch Professor
Hinzpeter nicht, der in einem
Nebenzimmer saß und schrieb.
Wir unterhielten uns .... Dingen.
Dann lasen wir .... in einem
Buche: Columbus von einem
geheimen Rat .... in Berlin (Ich
habe den Namen vergessen). Es
ist sehr schön. Dann unterhielten
wir uns weiter, aber ich sage
Euch so lustig und heiter war ich
selten, wie an diesem Abend. Wir
lachten und machten Spaß, als
wenn wir ganz unter uns wären
und nicht bei unserem
zukünftigen Kaiser. Zu essen
bekamen wir nichts. Aber wie
gesagt so gut ... habe ich mich .....
Um 9. Uhr stand der Prinz auf.
Wir natürlich auch. Darauf gingen
wir bis ungefähr in die Mitte des
Zimmers, er gab uns die Hand,
wir machten Diener, wir gingen
bis zur Stubentür, machten noch
einmal einen Diener und gingen
dann weg. Draußen half uns der
Portier wieder anzuziehen,
sagten guten Abend und gingen
weg. Des anderen Morgens fragte
mich der Prinz indem er mir
allein, von allen die um mich
herum standen, ob ich gut
geschlafen hätte. Ich dankte und
sagte hoffentlich auch. ..... Wir
... vor er Schule .... auf und ab
und unterhielten uns über Politik
etc. Neuigkeiten ... hätte ich noch
genug zu erzählen ... es wäre
ermüdend.
Das Kurfürsten Begräbnis habe
ich natürlich mit angesehen, es
war sehr schön. Ihr werdet das ...
wohl nur ..... eine halbe Stunde
...
Sonntag 22. Abend beim
Prinzen
Montag, 23. war der
Hochzeitstag des Kronprinzen
(was er mir erzählte). Was mit
dem Geburtstag des Kronprinzen
... trifft, so glaube ich wird Euch
das ganz besonders interessieren
und ich erzähle es deshalb
ausführlich.
Dienstag, 24. Jan. Wir
beschlossen eine der Klasse
hinzuschicken ... Prinzen ...
Namen. Dieser zu gratulieren. Ich
schlug vor die 3 ersten sollten
hingehen. Ein anderer, es solle
der Oberste der Klasse,
Lengemann und ich hingehen.
Darauf erklärte Lengemann wir
würden eventuell die Wahl nicht
annehmen, weil wir sowieso so
hingehen müssten um ihm zu
gratulieren. Er selbst schlug dann
vor den Obersten, den Mittelsten
und den Untersten aus der
Klasse hinzuschicken, was dann
auch beschlossen wurde.
Was nun die ... Erklärung
Lengemann angeht, so muß ich
bemerken, dass Lengemann,
Ritter und ich (die wir des
Sonntags immer frei gehen am
Abend) und verabredet hatten
hinzugehen, und zu gratulieren.
Mittwoch um 2 Uhr ging
Legemann und ich mit weißen
Glasseehandschuhen zum
Prinzen. Als wir in den Hausflur
kamen steht da ein Tisch, Buch,
Tinte und Feder. Wir sehen
hinein und dann stehen dann eine
Masse Namen von ....
Regierungsräten etc. ... mit der
Bemerkung ... gratulieren etc.
Darauf sagt Lengemann dann
dürfen wir auch nicht
hinauffahren, wenn die Generäle
es nicht dürfen. Wir schrieben
also unsere Namen ... mit der
Bemerkung .. ihren
untertänigsten Glückwunsch
dazubringen.
Wir gehen. Ich ärgere mich
natürlich nicht wenig, dass die
Mühe umsonst gewesen ist, gehe
nach Hause ziehe mich gemütlich
wieder aus, und ... mache meine
Arbeiten. Da plötzlich um ½ 3
Uhr ungefähr, schellt es. Das
Dienstmädchen kommt herein.
Herr Sommer Sie möchten einmal
herauskommen, ich gehe und wer
steht da! Der Diener des
Prinzen!
Seine königliche Hoheit der Prinz
Wilhelm von Preußen lässt Sie
auf 5 Uhr zum Dinner einladen.
Sie sollten erst schon einmal zur
Gratulation um 4 Uhr kommen,
doch geht das nun zusammen!
Und was sagt Ihr denn dazu?
Ich musste mich also noch einmal
fein anziehen und ging um 3 Uhr
hin. Außer mir waren noch
geladen, Lengemann, Ritter und
der Oberste aus unserer Klasse
(das musste er anstandshalber
tun). Als ich kam gratulierte ich
dem Prinzen etc. Wir sprechen
noch etwa ½ Std., dann sagte der
General Gottberg (der Militär
Gouverneur der P.) wir möchten
uns in den Saal begeben. In der
Mitte des Zimmers stand ein
Tisch mit 8 Gedecken. In der 2
Teller, silberne Löffel, 2 Messer,
2 Gabeln. Auf dem selbst
standen 2 freiarmige Leuchter.
An der Decke ein großer
Kronleuchter mit wenigstens 50
Flammen. Außerdem standen auf
dem Tisch ein Teller mit Obst
und mit Leckwerk. Neben einem
jeden Teller ein Brötchen und ein
Stück Weißbrot etwa wie ... ohne
Mohn. Der General sagte einem
Jeden wohin er sich setzen sollte,
ich saß neben dem General, dem
großen Prinzen gegenüber. Diener
servierten auf einem Nebentisch
und brachten dann die Speisen
herum. Zuerst gab es Suppe mit
Eiern drin, ganz ausgezeichnet. 2.
... mit Kartoffeln. 3. Erbsen mit
......, 4. Rinderbraten, 5. Pudding,
6. feines Eingemachtes, was ich
nicht kannte mit Plätzchen. 7.
Eine prachtvolle Nusstorte. Auf
dieser standen ...... Prinz
Wilhelm war .... hatte ich aus
Göttingen diese Woche auch
Briefe. Er
War keinen Heller wert. Unser
Mädchen ist gestern Abend
gekommen, dass bei Euch ... ist
es wundert mich sehr .... Hier ist
wunderschönes Wetter. ....
Cornelius war am Sonntag ... Von
Frau ... soll ich Euch alle grüßen.
Schickt mir nächstens die
Provinz ... und hebt meine Briefe
(diese auch) hübsch auf. ... Bitte
seht einmal ob Ihr bei Euch ein ...
findet und schickt es mir dann.
Es ist das was die .... Frankfurt
mitgebracht und mir geschenkt
hat, ich muß es während der
Ferien bei euch liegen gelassen
haben. Wenn Ihr mir in 14 Tagen
schreibt, so werde die Sachen
mitschicken. Ihr könnt aber auch
bis 3 Wochen warten, besser ist
es jedoch mit 14 Tagen. Nun
wüsste ich für heute nichts mehr,
Grüßt ... Onkel und Tante nebst
Kinder, Onkel Israel, Herr und
Frau Cornelius sowie alle
anderen Rotenburger von mir und
mir selbst herzlich gegrüßt von
Euer Euch herzlich liebenden
Sohn und Bruder
Siegfried
Herr und Frau Katzenstein
gratuliere ich zum kleinen Sohn
!!!
Anbei Quittung vom Schulgeld.