Ilse Speier, jetzt Yehudith Epstein, war eines der
Kinder, die zwischen 1933 und 1942 im Rahmen der sog.
Jugend-Aliyah nach Palästina gelangten und so dem
Holocaust entkamen. Ihre erste Station war das von Ella
Schwarzstein in Jerusalem eingerichtete Kinderheim
(Foto links).
Das Erziehungskonzept der Jugend-Aliyah beruhte auf
der Prämisse, die Ausgangslage der Jugendlichen,
nämlich ihre Verfolgung durch den Nationalsozialismus
und ihre notwendige Auswanderung nach Palästina,
mit der zionistischen Idee des Aufbaus einer neuen
Gesellschaft in Erez Israel zu verbinden. Von Anfang an
war der Pioniergeist der Leitgedanke der
Jugend-Aliyah, der Kibbuz als landwirtschaftliches
Kollektiv wurde als Idealform der jüdischen Ansiedlung
in Palästina
gesehen, die das Leben in der Gemeinschaft, in den
Gruppen, und die physische Arbeit in der Land-wirtschaft
miteinander verband. Nach diesem Plan sollten
ursprünglich nur Jugendliche im Alter zwischen 12 und
17 Jahren aufgenommen werden. Die Flüchtlingsfrage
führte ab 1939 dazu, dass auch schon jüngere Kinder
aufgenommen wurden.
Das Gebäude in der St. George Street (Nr.
27) in Jerusalem, in dem das Ella-Schwarzstein-Kinderheim untergebracht
war, 1940 erste Station im damaligen
Palästina für Ilse Speier - hier eine
Aufnahme vom Oktober 2003 (als UN-Funktionsgebäude genutzt)