Während für eine Gruppe von 35 Jungen der Weg aus dem Frankfurter Jüdischen Waisenhaus im
April 1939 nach Palästina führte - für die Beteilgten nach Erez (Israel) - verzögerte sich die Ausreise
für die Mädchen - aus bislang nicht geklärten Ursachen. Im März 1940 durften dann aber auch Ilse
und Loni Speier mit 14 weiteren Mädchen ihre Frankfurter Unterkunft mit dem Reiseziel Jerusalem
verlassen. Darunter waren auch ihre Hersfelder Cousinen Erika Speier (geb. 21.11.1925) und Ruth
Speier (geb. 30.11.1927). Ihr Vater hatte in Hersfeld in der Badestube 8 eine Metzgerei betrieben,
ihre Mutter (Rosa, geb. Neuhaus) stammte aus Baumbach und hatte im Haus Badestube 2 bis zu den
Novemberpogromen 1938 ein kleines Geschäft als Putzmacherin geführt. Sie wurde von Frankfurt
aus - zusammen mit ihrer ältesten Tochter Irmgard nach Minsk deportiert, wo beide als "verschollen"
registriert sind.
Anträge vom März
1940 auf Ausstellung
von Reisepässen
für Erika und Ruth
Speier, Ilse und Loni
Speiers Cousinen (2.
Grades).