Seit 1933 war darüber hinaus
wiederholt in die Geschäftsräume
eingebrochen worden. Als die
Täter, elf junge Burschen aus dem
Ort, im Frühjahr 1935 endlich vor
Gericht gestellt wurden,
begründeten sie ihre Taten mit
ihrer Erregung und Erbitterung
über das Verhalten der örtlichen
Juden und bezogen sich dabei auch
auf den Prozess gegen Siegmund
Rothschild. Nur einige wenige
wurden zu geringfügigen Strafen
verurteilt, die meisten wurden frei
gesprochen.
Im Januar 1934 musste Siegmund
Rothschild seinen Reisepass
abgeben. Doch das Ziel der
örtlichen Nazis schien erreicht,
denn Siegmund Rothschild dachte
wohl verstärkt an eine
Auswanderung, und so beantragte
er umgehend die Rückgabe seines
eingezogenen Reisepasses. Zur
gleichen Zeit verkaufte er auch das
Wohnhaus der Familie, welche
fortan im Obergeschoss nur noch
zur Miete wohnte. Doch die
Passrückgabe wurde verweigert.
Schwalmbote vom 31. März 1935
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Bericht in der Ziegenhainer Zeitung v. 28. März 1935