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Projekt: Benjamin Stiefel
Joseph Stiefel, geb. am 20. 8.1910, einer der drei Söhne des Lehrers Stiefel, war Polsterer.
1935 wurde Joseph Stiefel für einen Tag von der Gestapo in Baumbach verhaftet. Er zog anschließend nach Kassel. Dort aber waren die Schwierigkeiten, mit denen er zu kämpfen hatte, nicht geringer - auch bei der Arbeit, und zwar nicht nur weil er Jude war, sondern weil er auch der SPD und dem Reichsbanner angehört hatte.
  
Eidesstattliche  Erklärung Joseph Stiefels
vom  7.  Mai 1956:
Ich besuchte die Schule vom Jahre 1917 bis zum Jahre 1924 und war dann 4 Jahre in der Lehre bei der Firma Hermann Döllefeldt in Bebra (...), zuletzt etwa 1930 bis 1936 bei der Firma Leopold Katz, Polsterwarenfabrik in Kassel
Bereits 1935, etwa am 1. Mai, wurde ich verfolgt und befand mich einen Tag in Haft in meinem Geburts- und seinerzeitigen Wohnort Baumbach. Da ich inzwischen nach Kassel verzogen war, wurde ich - wahrscheinlich durch Meldung aus Baumbach - auch in Kassel verfolgt und musste mich in der letzten Zeit vor der SA versteckt halten. Ich erhielt von der Gestapo einen Ausweisungsbefehl, Deutschland bis zum 10. Februar 1936 zu verlassen, jedoch wurde dieser, da ich keine Ausreisemöglichkeit hatte, verlängert. Durch die jüdische Organisation HECHALUZ erhielt ich ein Einreisevisum nach Dänemark und wanderte am 17. 3. 1936 nach Dänemark aus.