Die Familie Strauss war in Hünfeld sehr an-gesehen, sowohl bei Christen wie bei Juden.
Joseph Strauss belieferte die kleinen Geschäf-te in den Dörfern rund herum. Er kaufte Waren
en gros und bewahrte sie in einem Lager hinter
dem Haus auf. Die Kunden holten sie bei ihm
ab. Das Lager war vorher Autogarage -Joseph
besaß für kurze Zeit einen Lieferwagen. Aber
laut Gertrude Eckert verbrannte er durch eine
Explosion oder etwas Ähnliches. Die Büroar-beit erledigte Frau Strauss, die in besonderen
Stoßzeiten wie zum Beispiel im Sommer beim
An- und Verkauf der Heidelbeeren, auch im
Laden half. Zu ihrer Entlastung wurde eine
Hausgehilfin, zeitweise auch ein Kinder-mädchen eingestellt. Im Laden war stets eine
Verkäuferin beschäftigt, zuerst Marianne
Winkler (bis um 1930 ?). Später kam Luise
Bodesheim, eine christliche junge Frau, die
"Josephs rechte Hand" wurde. Nach ihrer
Heirat zog sie als Frau Breitung in die Rhön
nach Friesenhausen.
Oben: Vor dem
Geschäft um
1932 - im Auto
Milly auf dem
Schoß von Luise
Bodesheim,
stehend wohl
eine andere
Hilfskraft im Haus
Strauss.
Rechts: Luise,
Milly, unbekannt
Aus dem Alltagsleben bis zur Nazizeit