Vorwort und Widmung
Viele Hünfelder kauften seinerzeit in dem bekannten Lebensmittelgeschäft Strauss in der
Fuldaer Straße. Die Familie Strauss war eine sehr geachtete Kaufmannsfamilie, und die
Familienmitglieder fühlten sich mit ihrer Heimatstadt Hünfeld eng verbunden.
Afred Strauss, der heute in der Nähe von New York lebt, denkt oft zurück an seine Kindheit
in Hünfeld und an seine Errettung vor der mörderischen Verfolgung durch die Nazis. Auf
Einladung der Stadt Hünfeld kam er 1989 zum Besuch seiner Vaterstadt und zur Feierstunde
an der 1985 errichteten Gedenktafel für die Hünfelder Juden am städtischen Rathaus.
Im Jahr 2000 reiste er auf den Spuren seines Exils nach Holland und traf dort Angehörige
der Familien, die ihn damals vor dem Zugriff der Nazis versteckten.
Auf der Rückfahrt führte ihn sein Weg über Naumburg bei Kassel, woher seine Mutter
stammte, erneut in seine Heimatstadt Hünfeld sowie zum jüdischen Friedhof in Burghaun, auf
dem seine Großeltern Strauss begraben sind. Seit ich Alfred Strauss bei dieser Gelegenheit
durch einen Zufall kennen lernte, stehen wir in regem Kontakt und Austausch. Leben und
Schicksal der jüdischen Familie Strauss dem Vergessen zu entreißen als ein Stück Hünfelder
Heimatgeschichte ist das Anliegen dieser Präsentation.
Gewidmet ist das Werk Alfreds Schwester
Emilie, die den Holocaust nicht überlebte und
im Vernichtungslager Sobibor ermordet wurde.
Burghaun im Oktober 2005
Elisabeth Sternberg-Siebert