Ludwig (geb. 1913), hatte nach
Beendigung seiner Schulzeit in
Baumbach (1928) eine
kaufmännische Lehre in dem
Manufakturwaren- und
Konfektionsgeschäft David
Rosenbaum in Waldsee in der
Pfalz gemacht und dort bis 1937
eine feste Anstellung. Aufgrund
des ruinösen Boykotts musste
er jedoch nach 1933 drastische
Gehaltskürzungen in Kauf
nehmen. Bei seinen
Wochenendbesuchen in
Baumbach half er gelegentlich
einem nichtjüdischen
Baumbacher Schuhmacher-meister für drei Zigaretten als
Lohn. Im April 1937 schaffte er
die Ausreise in die USA.
Leopold u. Sara Neuhaus wohnten in den 1950er
Jahren in New York; die 400 Dollar für die Überfahrt im
Fluchtjahr 1940 hatten Sohn Ludwig und Tochter
Margarete bezahlt.
Ludwig war der 1913 geborene Sohn aus der Ehe von
Sara Rosenbaum mit Samuel Neuhaus, Mit dessen
Bruder Leopold hatte sie 1921 die Tochter
Margarete gen. Marga .
Nach der Volksschule in Baumbach hatte Leopold
Neuhaus die Handelsschule in Göttingen besucht und
eine kaufmännische Lehre bei der Firma Löwenstein
& Söhne (Manufakturwaren) absolviert. 1904 war er
nach Südafrika ausgewandert und hatte sich in der
Stadt Upington selbständig gemacht. Bei Ausbruch
des Ersten Weltkriegs 1914 wurde er als deutscher
Staatsbürger von den Engländern interniert, erst im
Mai 1919 erlangte er wieder die Freiheit.
Im Herbst 1919 eröffnete er in Baumbach ein
Manufakturwarengeschäft, das er bis zu den
Novemberpogromen 1938 führte. Er selbst verkaufte
seine Waren im Reisegeschäft, während seine Frau
Sara im Lager des Geschäftes arbeitete und die
Kunden im Laden bediente.
In Baumbach wurde Leopold Neuhaus der
„Afrikaner“ genannt.
Margarete/ Marga
Neuhaus,
verh. Greilsheimer