Lucas Apfel

Hier ruht
Elyakim Sohn von Benjamin
Halevi
Ein Gott fürchtender Mann seit seiner Kindheit
Unschuldig und ehrlich in all seinen Taten
Und Torah und Frieden in all seinen Tagen
Gestorben am heiligen Sabbath 5. Sivan
Begraben am Montag dem ersten
Der Shvuot [=6. Sivan] 5659
Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens

Hier ruht in Frieden
Lucas Apfel
Geboren am 2. Februar 1822
Gestorben am 13. Mai 1899

H. L.
Elyakim son of Benjamin
halevi
a G-d-fearing man from his youth
innocent and honest in all his doings
and Torah and peace all his days
died on the holy Sabbath 5 Sivan
buried on Monday the first
of Shvuot [=6 Sivan] 5659
may his soul be bound in the knot of life

Here rests in peace
Lucas Apfel
born on 2 February 1822
died on 13 May 1899

p. n.
Elyakum bar Benyamin
halevi
ish y'reh Elohim m'n'urav
tam v'yashar b'kol ma'asav
v'torah v'shalom kol yamav
niftar b'yom Shabbat kodesh heh sivan
v'nikbar b'yom bet alef
d'shvuot taf-resh-nun-tet l'prat.
tantzeva

 

Lucas Apfel (1822-1899) war das zweite der vier Kinder von Wolf Apfel (1798–1857) und Jachet geb. Vogel (1802–1862). Wolfs Vater Jakob Levi hatte 1808 unter der französischen Herrschaft den Namen Apfel (manchmal auch Appel geschrieben) angenommen. Während sich das W im Namen des Geschäfts ganz offensichtlich von dessen Gründer Wolf ableitet, kam mit der Übernahme durch dessen Sohn Lucas ein L dazu. Unter der Bezeichnung W.L. Apfel existierte der Betrieb bis in die 1930er Jahre, nach Lucas’ Ableben 1899 durch seinen Sohn Bernhard geführt, nach dessen Tod 1913 durch dessen ältesten Sohn Emil (genannt Friedrich), der zum Zeitpunkt der Geschäftsübernahme 25 Jahre alt war. Die Firma W.L. Apfel gehörte zu den florierendsten Handelsbetrieben im Raum Bebra-Rotenburg, mit einem breiten Warensortiment. Der Schwerpunkt lag auf Baustoffen aller Art, Kohlen, Eisenwaren, Sämereien sowie Futter- und Düngemittel. Beredtes Zeugnis der Präsenz der Firma sind die kontinuierlich in der lokalen Presse geschalteten Werbeanzeigen, die erste Geschäftsanzeige der Firma im Rotenburger Kreisblatt datiert vom 12. März 1858. Lucas Apfel hatte am 12. Mai 1857 Julie Meierhof (geb. 10.01.1831) aus Hoof bei Kassel geheiratet. Sie starb am 30.11.1901 (Grabstein Nr. 43 auf dem jüdischen Friedhof in Bebra).





Hier ruht die sittsame und vielgepriesene Frau, eine tugendhafte Frau, die Zier ihres Mannes. Ihre Hand reichte sie dem Armen und stets offen war ihr Haus, um Nächstenliebe an Jedermann zu üben. 69 Jahre alt wurde sie. Ihre Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens. [5] 622 (=27.3.1862).

Lucas Apfels Mutter Jachet (1802-1862), eine geborene Vogel/ Levy aus Rhina, hat einen gut erhaltenen Grabstein auf dem Rotenburger jüdischen Friedhof (Nr. 108 nach der chronologischen Zählung, Nr. 9 nach der Aufnahme von 1998).

Hier ruht
Süßmann Appel aus Bebra
1861 (in arabischen Ziffern)
Jekutiel, Sohn des Chawer Jakob ha-Levi.
Er ging stets auf dem gerechten und gütigen Pfad.
Abends und morgens ging er ins Bethaus und gab Almosen
von seiner Hände Arbeit. Er starb hochbetagt
am Sonntag, den 15., und wurde begraben am 18. Adar I
[5] 622 (= 15.2.1862).
Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

Auch Lucas Apfels Vater Susmann hat einen gut erhaltenen Grabstein auf dem Rotenburger jüdischen Friedhof.
Stammbaum

Die Symbolik des Grabsteins zeigt diesen Toten als einen Nachkommen der Leviten, jener Männer, die ein Wasserbecken oder eine Wasserkanne als Zeichen ihres Dienstes auf ihren Grabmalen tragen. Leviten sind die Nachkommen aus dem Stamme Levi, die nach altem Brauch den Kohanim an den Festtagen das Wasser zum Übergießen der Hände reichen, wenn diese sich anschicken, der Gemeinde den Segen zu geben.