Susmann Lindau

Hier ruht
Yekutiel Sohn von Haim
Gestorben am 22. Dezember 1915
Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens

Sussman Lindau
Geboren April 1842
Gestorben 22. Dez. 1915

Yekutiel son of Haim
died on 15 Tevet 5676
may his soul be bound in the knot of life
Sussman Lindau
born April 1842
died 22 Dec. 1915

Yekutiel bar Haim
niftar tet-vav Tevet taf-resh-ayin-vav

tantzeva

 
Susmann Lindau, Mühlenstraße 6, ca. 1980 abgerissen

Susmann Lindau hatte in der Mühlenstraße 6 eine Schuhmacherwerkstatt. 1896 wurde das Anwesen zwangsversteigert, kam später aber wieder in den Familienbesitz zurück. Sein Sohn Sally (geb. 1882) gehörte zu den 30 Bebraern, die im Dezember 1908 eine Kreditgenossenschaft gründeten, die als Bebraer Bankverein später weitergeführt wurde.

 

Susmann Lindaus Sohn Sally Lindau (geb. 7. April 1882) starb am 26. Oktober 1917 als Angehöriger des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 252 als Frontsoldat im Ersten Weltkrieg. Eine Kugel hatte ihm die Brust zerschmettert. Auf der Gedenktafel finden wir seinen Namen auf der Südostseite. Das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs hatte seinen ursprünglichen Platz auf dem Friedhof der Stadt Bebra in der Göttinger Straße, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Ehrenmal unterhalb der evangelischen Kirche aufgestellt. In der Bebraer Synagoge in der Amalienstraße war den jüdischen Weltkriegsopfern eine Tafel gewidmet, die den Stolz der israelitischen Kultusgemeinde über den von ihren Mitgliedern geleisteten Kriegsbeitrag zum Ausdruck brachte.


Name
geb. am
gef. am
militärische Einheit
Albert Apfel
03.05.1893
01.05.1918
12/ Unteroffizier im Infanterie-Regiment 369
Sally Lindau
07.04.1882
26.10.1917
11/ Reserve-Infanterie-Regiment 252
Arnold Oppenheim
15.11.1891
07.04.1915
5/ Infanterie-Regiment 82
Moritz Oppenheim
26.01.1887
13.09.1914
11/ Reserve-Infanterie-Regiment 71
Leopold Rothfels
07.11.1893
06.10.1916
8/ Reserve-Infanterie-Regiment 37
Salli Rothfels 24.02.1889 22.08.1914  

Sally Lindaus Sohn Hermann (geb. 1913) verließ Bebra schon vor 1933 und überlebte den Holocaust. Von Israel aus, wo er seinen Namen zu Lin veränderte, besuchte er in den 1980er Jahren seine Heimatstadt Bebra. Hier kam es zu freundschaftlichem Kontakt mit dem Bebraer Kommunalpolitiker Erich Suck, der auch zum Gegenbesuch nach Israel fuhr. Hermanns Mutter Martha, geb. Baumgarten, wurde ebenso Opfer des Holocaust wie Tante Mathilde (geb. 1870) und Onkel Louis (geb. 1874).