Durch Zeugenaussagen im
Spruchkammerverfahren von
1947 gegen den ehemaligen
NS-Kreisleiter Erich Braun ist
auch für das Jahr 1941 ein
„Demonstrationszug“ durch
Bebras Straßen
dokumentiert, Und zwar ging
es dabei um die Bloßstellung
einer „arischen“ Frau aus der
Nürnberger Straße wegen
eines angeblichen
Verhältnisses mit einem
Polen.
Dieses Schwein
hatte intimen Verkehr
mit Polen
Ein Plakat mit dieser
Aufschrift musste die Frau
tragen, als man sie durch die
Straßen der Stadt führte.
Die Polizeibeamten hatten
von ihrem Dienststellen-leiter
die Anweisung, sich während
des Umzugs nicht zu zeigen.
Vorher hatte man die Frau
kahl geschoren. Ihr
angeblicher Liebhaber, der
Volksdeutsche Albert
Polenek, ein ehemaliger
Unteroffizier in der
Deutschen Wehrmacht, war
in Bebra als Übersetzer und
Betreuer der polnischen
Zwangsarbeiter eingesetzt.
Er wurde zunächst ins
Konzentrationslager
Breitenau geschafft und
wenige Wochen später auf
dem am Rande der Stadt
gelegenen Schützenplatz an
einem dort errichteten
Galgen gehenkt.
Als abschreckende
Maßnahme mussten
Hunderte osteuropäischer
Zwangsarbeiter der
Hinrichtung beiwohnen. Von
Bebraer Bürgern war nur die
lokale Parteiführung
anwesend. Kreisleiter Braun
musste sich 1947 gegen die
Anschuldigung zur Wehr
setzen, im Anschluss an den
Hinrichtungsakt zu einem
Saufgelage im
Bahnhofsrestaurant
eingeladen zu haben.
Fotomontage unter Verwendung eines dokumentierten Vorgangs in Reichenbach/ Vogtland
„Dieses Schwein
hatte intimen Verkehr
mit Polen“
Klick:
Albert Poleneks Hinrichtungsort
Projekt: Vor aller Augen in Bebra und Umgebung