Aussage eines Bebraer SA-Mannes am 17.12.46 als Anlage zum Protokoll der Strafkammersitzung des Landgerichts Kassel:
"Am ersten Abend hatten wir in der Turnhalle Versammlung und saßen nachher noch im Hessischen Hof gemütlich zusammen. Dabei hörten wir, dass der stellvertrende Kreisleiter sagte, die Judenaktion sei im Gange. Ich ging mit einem H. die Treppe hoch in die Wohnung Katzenstein. Wir hatten aber keine Waffen bei uns. Rechts in der Stube lag der alte Katzenstein, dessen Nachttopf ihm über den Kopf gestülpt war. Das junge Ehepaar war im anderen Zimmer. Herr Katzenstein lag bewusstlos vor dem Bett. Wir gingen wieder fort, sahen bei der Synagoge, dass sie zerstört war und haben auch noch bei Levi in der Nürnbergerstraße reingeguckt."

Gegenüber Landjäger Steffek sagte Zeuge B. bei der Vernehmung am 8. März 1946:
Eine Mitbewohnerin in seinem Haus habe ihm gegenüber voller Stolz verkündet: „Ich habe dem alten Katzenstein den eigenen Scheisspott auf den Wanst geschüttet.“
Und ein anderer Mitbewohner in seinem Wohnhaus habe "an der Zerstörung der Judenschule und der Wohnung Katzenstein teilgenommen, sich auch noch gerühmt, mehrere Knüppel an den Juden zerschlagen zu haben."
Isaak Katzenstein, in den 1920er Jahren mit seiner Familie aus Rhina zugezogen, wohnte in dem Haus am rechten Bildrand (Amalienstraße 9). Auf der linken Straßenseite ist die Synagoge zu sehen.
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