Ein ähnliches Bild wie in der Amalienstraße bot sich in der Hersfelder Straße 7, dem Wohn- und Geschäftshaus von Manfred Emanuel:
"In der Nacht vom Montag auf den Dienstag sind verschiedene Fanatiker der Partei in die Judenhäuser eingedrungen, haben die Juden aus den Betten geholt und alles kurz und klein geschlagen. Alle Möbel umgekippt, Porzellan, Glas, Fensterscheiben, überhaupt alles Erreichbare umgekippt und kaputt geschlagen. Vorhänge abgerissen, Stoffe und auch zum Teil Lebensmittel umhergeworfen, elektrische Lampen und Birnen. Sogar die Lichtleitungen kaputt geschlagen, bei Emanuels eingebaute Waschbecken, Badewanne, sogar die Platten sind hinüber. Emanuel stand inmitten der Trümmer. Kein Fensterkreuz mehr im Haus, keine Türe mehr, sogar die schwere eichene Haustür ist nicht mehr vorhanden, ein Bild des Ent­setzens und großen Jammers. Es ist nichts mehr in der Judenwohnung außer 2 cm hoch Glasscherben. Man kann jetzt so richtig verstehen, was Schiller in der Glocke sagt: In den öden Fensterhöhlen wohnt das Grauen.“ (Aus einem Brief, verfasst am 11. November 1938 unter dem unmittelbaren Eindruck der Ereignisse. Frau K. schreibt an ihre nach Norddeutschland verreiste Schwiegermutter.)
  
Hersfelder Straße 7, ehemals Wohn- und Geschäftshaus von Manfred Baruch.
Wie alle deutschen Juden musste Manfred Baruch ab Januar 1939 den zusätzlichen Vornamen Israel tragen und ein großes J  in seinen Personalausweis stempeln lassen.
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Projekt: Vor aller Augen in Bebra und Umgebung